Lange war Russland nicht gerade als das Mekka für Kryptowährungen bekannt. Viele russische Bitcoin-Händler wurden lange Zeit durch gerichtliche Instanzen blockiert, weshalb Bitcoin im Vergleich zu Europa und den USA nicht richtig Fuß fassen konnte. Im April 2018 folgte jedoch ein Strategiewechsel und inzwischen wurden viele Händler für legal befunden. Seitdem hat der Hype um die Kryptowährungen in Russland noch einmal zugenommen.
Skepsis weicht Optimismus
Nach anfänglicher Skepsis vonseiten der russischen Behörden und Regierung zeigte sich Präsident Putin den digitalen Währungen in den letzten Jahren immer offener gegenüber. So kam bereits die Idee auf, einen Krypto-Rubel zu schaffen, wie die Wirtschaftswoche berichtete. Aktuell diskutiert die Duma eine Gesetzesvorlage zur Krypto-Regulierung, nachdem das Parlament im Mai 2018 bereits einen Gesetzesentwurf verabschiedet hatte und die Regulierungen für Börsen entschärfte – dieser Entwurf wurde nach Änderungen jedoch von der Kyptobranche scharf kritisiert. Damit unterscheidet sich Russlands Strategie von jener aus anderen Länder: Die spanische Zentralbank bezeichnete Bitcoin etwa als unsinnige Währungssystem, wie man bei den Altcoin News News erfahren kann. Im Gegensatz dazu erwarten Experten, dass Kryptowährungen Fiat-Zahlmethoden innerhalb der nächsten fünf Jahre ablösen werden. Auch Russland könnte von Bitcoin, Ethereum und Litecoin profitieren und dadurch die russische Wirtschaft modernisieren.
Beispiele für die Bitcoin-Liebe in Russland
Die Russen springen trotz mancher Skeptiker immer öfter auf den Zug der Kryptowährungen auf. Beispiele für die Popularität der digitalen Coins in Russland gibt es zuhauf. Letztes Jahr sorgte beispielsweise die Kolion Coin für Schlagzeilen: Die Kryptowährung des russischen Bauern Michail Schljapnikow wurde zwar für illegal erklärt, war jedoch zeitweise umgerechnet über 2,2 Millionen Euro wert und fand internationales Medien-Interesse. Auch Russland.Capital berichtete in einem Videobeitrag davon, dass Russland im Bitcoin-Griff ist. Die vielzitierten Worte von Präsident Putin zum Thema Bitcoin Ende 2017 zeugen von dieser Tatsache. Der Kreml sieht bei den digitalen Währungen sowohl Möglichkeiten, als auch Gefahren. Inzwischen scheint der Optimismus allerdings zu überwiegen. Experten gehen davon aus, dass Kryptowährungen schon bald zur echten Gefahr für traditionelle Währungen werden können. Ähnlich wie Estland könnte Russland jedoch die Bedrohung zum Freund machen und eine staatlich kontrollierte, digitale Währung einführen, die auch zum Bezahlen in Geschäften verwendet werden kann.
Weiße Liste und Unterbindung von Betrügerei
Zentral für den Wiederaufstieg der Kryptowährungen in Russland ist die Weiße Liste, welche die Russian Association of Cryptocurrencies and Blockchain vor einigen Monaten herausgab. Auf dieser stehen alle vertrauenswürdigen Firmen, die mit Kryptowährungen handeln – auch jene aus dem Ausland. Zudem bemüht sich Russland stärker als andere Länder darum, dass der Markt reguliert wird und Betrügereien im Kryptowährungsmarkt unterbunden werden.
Fazit
Nach anfänglicher Skepsis haben sowohl die russische Regierung, als auch die Bevölkerung die Kryptowährungen für sich entdeckt. Seit 2018, als Russland sich erstmals stärker für die digitalen Coins öffnete, hat der Hype um Bitcoin und Ethereum gerade in Zentren wie Moskau noch einmal zugenommen. Diese neue Liebe könnte sich bald noch verstärken. Denn der Kreml steht der weiteren Adaption von Kryptowährungen so offen gegenüber wie noch nie. Bitcoin wird daher auch aus Russland nicht so schnell verschwinden.
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