Zentralbank: Dollar bleibt Teil der russischen Devisenreserven  

Zentralbank: Dollar bleibt Teil der russischen Devisenreserven  

Die Chefin der russischen Zentralbank Elvira Nabiullina berichtete über die Politik der Regulierungsbehörde, die Abhängigkeit der russischen Wirtschaft von Fremdwährungen, einschließlich des Dollars, zu verringern. Dabei stellte sie klar, dass der Dollar Teil der internationalen Währungsreserven Russlands bleiben wird.

„Bei der Struktur unserer Reserven berücksichtigen wir selbstverständlich nicht nur wirtschaftliche Faktoren, die Rentabilität der Reserven, den Liquiditätsgrad, sondern auch geopolitische Risiken. Aber wir glauben, dass der Dollar ein Teil unserer Reserven bleiben wird“, sagte Frau Nabiullina in einem Interview mit Bloomberg. Ihr zufolge verfolgt die Regulierungsbehörde eine Politik, um die Abhängigkeit der Wirtschaft von allen Fremdwährungen zu verringern.

Der russische Finanzminister Anton Siluanow hatte am 3. Juni angekündigt, die Währungsstruktur des Nationalen Wohlfahrtsfonds (NWF) innerhalb eines Monats zu ändern. Der Anteil des Dollars werde von 35 Prozent auf null gesenkt, während der Anteil von Euro und Yuan auf 40 Prozent bzw. 30 Prozent erhöht werde. Zum ersten Mal werde Gold in die Struktur des Fonds einbezogen (20 Prozent). Die Chefin der Zentralbank sagte daraufhin, dass die Regulierungsbehörde die Veränderungen berücksichtige, dies aber nur einer der Faktoren sei, da der NWF „etwa ein Fünftel“ in der Struktur der Gold- und Devisenreserven des Landes ausmache.

Der Dollar ist immer noch die globale Leitwährung. Rund 60 Prozent aller Devisenreserven werden in der US-Währung gehalten. Der Euro steht für etwa 20 Prozent der Währungsreserven. Weltweit wird viel Geld vor allem in Form von Dollar und Euro aufbewahrt, meistens mit Hilfe von Wertpapieren wie Staatsanleihen. Besitzer dieser Reserven sind in erster Linie die Notenbanken, aber auch private Unternehmen und Sparer, die in die eigene Landeswährung nicht so viel Vertrauen haben. Daneben spielen das britische Pfund, der Schweizer Franken, der japanische Yen sowie die chinesische Währung Yuan und einige andere nur eine untergeordnete Rolle. Der chinesische Kapitalmarkt ist zwar inzwischen sehr groß ist, steht aber ausländischen Investoren nur begrenzt offen. Nur eine frei verfügbare und gut handelbare Währung kann zu einer Leitwährung aufsteigen.

Auch wer auf Gold setzt, hortet praktisch den Gegenwert davon in Dollar, weil der Goldpreis weltweit in Dollar abgerechnet wird. Das gilt auch für andere Rohstoffe wie Rohöl. Mit jedem Gramm Gold, das gefunden und jedem Fass Öl, das gefördert wird, werden praktisch weitere Dollar aus dem Boden geholt. Die Bedeutung der Leitwährung steigt automatisch mit dem Wachstum der Weltwirtschaft, für das ständig neue Rohstoffe gefördert werden müssen.

[hrsg/russland.NEWS]

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