Siluanow skizzierte die wirtschaftspolitischen Prioritäten Russlands

Siluanow skizzierte die wirtschaftspolitischen Prioritäten Russlands

Die Wirtschaftspolitik des Landes muss sich an die Folgen der Coronavirus-Pandemie anpassen und ein langfristiges, nachhaltiges Wachstum erreichen, heißt es in einem Artikel von Finanzminister Anton Siluanow. Er schrieb den Artikel „Steigerung des Potenzials der russischen Wirtschaft im Kontext der globalen Veränderungen nach der Krise“ für das Magazin Finance. Der Text wurde auch auf der Website des Finanzministeriums veröffentlicht.

„Die russische Wirtschaftspolitik sollte sich den globalen Veränderungen entsprechend anpassen – sich auf die Folgen der Pandemie einstellen und ein langfristiges, nachhaltiges Wachstum erreichen, das eine stetige Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung gewährleistet. In diesem Zusammenhang bleibt die Hauptaufgabe, die Erreichung der nationalen Entwicklungsziele des Landes zu erleichtern“, so Siluanow in seinem Artikel.

Die Hauptprioritäten liegen auf der Bereitstellung einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung, der Wiederherstellung und Steigerung der Realeinkommen der Russen, der Angleichung der Bildungschancen und der Schaffung einer angenehmen Umgebung für das Leben und die wirtschaftliche Tätigkeit.

Der Finanzminister nannte die Pandemie einen ernsthaften Test für die Stärke der Wirtschaftssysteme und einen Katalysator für langfristige strukturelle Veränderungen. Für die Überwindung der entstandenen Krise seien seiner Meinung nach diejenigen Bemühungen des Staates wichtig, die auf haushaltspolitischen und steuerlichen Maßnahmen beruhen.

„Gleichzeitig ist zu betonen, dass es bei der Erholung der Wirtschaft wichtig ist, rechtzeitig zu einer schrittweisen Beendigung der Anti-Krisen-Unterstützung überzugehen, die auf eine zyklische Erholung abzielt, um Ungleichgewichte in der Wirtschaft (insbesondere in Form von höherer Inflation und Inflationserwartungen) zu verhindern“, heißt es in dem Artikel.   Siluanow glaubt, dass ein langsamer Ausstieg aus der stimulierenden Politik Risiken für einzelne Länder sowie für die Weltwirtschaft und das globale Finanzsystem mit sich bringen kann.

Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin gesagt, dass die Pandemie eine systemische Wirtschaftskrise ausgelöst habe, die es seit der Großen Depression weltweit nicht mehr gegeben hat. Das weltweit größte Risiko im Zusammenhang mit der Pandemie seien ihm zufolge massive Arbeitslosigkeit und Armut. Im März dieses Jahres hatte die russische Higher School of Economics (HSE) herausgefunden (pdf), dass die Krise 2020 die russische Wirtschaft nicht so spürbar getroffen wie die anderen Länder der Welt.

[hrsg/russland.NEWS]

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