Weltenergierat: „Nord Stream 2“ ein gutes Projekt, aber politische Interessen respektieren Nord Stream Foto © gazprom.ru Nord Stream Foto © gazprom.ru

Weltenergierat: „Nord Stream 2“ ein gutes Projekt, aber politische Interessen respektieren

Da das durch Nord-Stream-2 gelieferte Gas preiswert ist, ist das Projekt als solches ein gutes Projekt für Europa, aber die EU möchte einige Länder nicht vom Gastransit ausschließen, sagte Christoph Frei, Generalsekretär des Weltenergierates (WEC), in einem Interview mit RIA Novosti.

„In dem Kontext, in dem Europa viel und billiges Gas wünscht, ist Nord Stream 2 eines der Elemente, die das billige Gas liefern können. Zudem kann das Gas dazu verwendet werden, die Kohle in Europa zu ersetzen. Also ist es eine gute Sache“.

Gleichzeitig, so sagte er, sei es jedoch notwendig, das Gleichgewicht der politischen Interessen in Europa zu respektieren, denn Nord-Stream-2 schließe möglicherweise bestimmte Länder vom Gastransit aus, was diesen gar nicht recht sei.

„Es handelt sich hier um eine politische Frage. Und ich denke, dass Europa diese politische Frage immer unter dem Gesichtspunkt angehen wird, dass keinem Land ein Nachteil entstehen sollte. Dies ist die Balance, die im Rahmen von „Nord Stream 2″ berücksichtigt werden sollte.“

Dies sei jedoch nichts Nord-Stream-2-spezifisches, da der Energiesektor immer einen Einfluss auf die geopolitische Situation in der Welt haben wird.

„Jedes Versorgungsnetz hat seine eigene Geopolitik. Heute wird die Hälfte des Weltkapitals in den Energiesektor und die dazugehörige Infrastruktur investiert. Wenn Sie die Richtung dieser Investitionen ändern, ist es offensichtlich, dass die Interessen vieler betroffen sein werden, und es ist offensichtlich, dass dies Auswirkungen auf die Geopolitik haben wird“, sagte er.

Unabhängig davon, ob ein Land reich an fossilen oder erneuerbaren Energiequellen sei, habe dies Auswirkungen auf die Geopolitik der Regionen.

„Seltene Metalle wie Kobalt und Nickel sind in anderen Ländern konzentriert und dadurch gibt es weitere geopolitische Interessen, die aus der Abhängigkeit von diesen Metallen entstanden ist. Wir haben also immer die Geopolitik im Energiesektor gesehen und müssen immer die Geopolitik im Zusammenhang mit dem Energiesektor sehen“, schloss er.

Der Weltenergierat ist die größte internationale gemeinnützige Organisation für Energie. Sie vertritt die Interessen von mehr als 3000 Energieunternehmen aus 94 Ländern. Russland ist Mitglied der WEC.

[hmw/russland.NEWS]

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