Über „langes Geld“ und die Rolle der russischen Zentralbank

Über „langes Geld“ und die Rolle der russischen Zentralbank

Mikhail Ershov, Professor der Finanzuniversität der russischen Regierung, Leiter des Finanzforschungsinstituts für Energie und Finanzen, ist auf Währungen und Währungsfragen spezialisiert. Er schrieb mehrerer Bücher und veröffentlichte zahlreiche Artikel in vielen Zeitschriften und Zeitungen. Langes Geld ist ein Ausdruck, der in Wirtschaft und Finanzen verwendet wird, um Kredite oder auch Investitionen mit langfristiger Laufzeit (mehr als ein Jahr) zu charakterisieren. Mit Hilfe von Langzeitgeldern werden die Finanzierung langfristiger Entwicklungsprogramme und die langfristige Akkumulation von Mitteln durchgeführt. Langes Geld ist ein Indikator für die stabile Entwicklung der Wirtschaft. Hier seine Analyse:

Die Finanzierungsquelle für das Wachstum der russischen Wirtschaft blieb viele Jahre lang der nichtrussische Außenbereich. Unter den Bedingungen von Sanktionen ist die Hauptfinanzquelle der inländische Finanzmarkt. Die Möglichkeiten des russischen Marktes sind jedoch begrenzt und erlauben es nicht, sein volles Potential zu nutzen, wodurch die ineffiziente Struktur der Wirtschaft erhalten bleibt. Die Lösung dieser Probleme ist entscheidend, um angesichts der globalen Risiken ein nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten.

Nach der Krise haben die führenden Länder die Mechanismen der Mondustrialen Politik, die eine solide Verbindung zwischen Finanz-, Industrie- und Strukturpolitik bietet, aktiver genutzt, und so die Möglichkeiten für ein nachhaltiges Wachstum im Inland unter Berücksichtigung der nationalen Entwicklungsprioritäten erweitert.

Dort werden staatliche Wertpapiere als Grundlage für die Ressourcenbildung und Monetarisierung der Wirtschaft zur Haushaltsfinanzierung genutzt. In den USA und Japan machen nationale Staatspapiere 85 bis 95 Prozent der Gesamtemissionen ihrer Landeswährungen aus.

Die Zentralbanken dieser Länder kaufen Staatspapiere, die von ihrem Finanzministerium ausgegeben werden. Gleichzeitig führen sie gezielte Emissionen durch (für Hypotheken, kleine Unternehmen, oder regionale Programme) und die Wirtschaft erhält in diesem Fall langfristig gesicherte Darlehen. In der Regel handelt es sich um lange und extralange Emissionen für dreißig bis vierzig Jahre. Gleichzeitig werden die von der Zentralbank gekauften Wertpapiere für die gesamte Laufzeit bei ihr aufbewahrt, anstatt auf den Markt zu gehen und Geld aus ihm herauszuwaschen. Darüber hinaus kommt es nach dem Ende der Laufzeit der Wertpapiere häufig zu einer Neuemission und zum Kauf neuer Wertpapiere, was den Prozess der Aufrechterhaltung „langfristiger“ Finanzressourcen in der Wirtschaft bei Bedarf fast unbegrenzt macht.

In Russland unterscheiden sich die wirtschaftspolitischen Mechanismen grundlegend von den Mechanismen in den Industrieländern: Der Anteil der nationalen Staatspapiere an den Rubelemissionen beträgt nur ein Prozent. Dies deutet darauf hin, dass das Potenzial für die Erschließung langfristiger Finanzierungsquellen in Russland hoch ist. Die Fähigkeiten der Bank von Russland zur Realisierung dieses Potenzials sind von entscheidender Bedeutung. Russland muss das Potenzial der derzeit ungenutzten Möglichkeiten aktiv nutzen. Dies wird die Abhängigkeit Russlands von ausländischen Märkten verringern, die negativen Auswirkungen von Sanktionen reduzieren und die interne Basis der wirtschaftlichen Entwicklung unter Berücksichtigung der systemischen Entwicklungsprioritäten erweitern.

[hrsg/russland.NEWS]

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