Die russische Regierung hat das Exportverbot für Benzin im September und Oktober verlängert. Das berichtet die Nachrichtenagentur RIA Novosti. Mit dem Verbot soll der heimische Markt geschützt werden. Der erste stellvertretende Leiter des Energieministeriums, Pawel Sorokin, bezeichnete die Maßnahme als „Schutz“. Bereits vom 1. März bis zum 31. August war der Export von Benzin aus Russland verboten, vom 20. Mai bis zum 31. Juli wurde das Verbot vorübergehend ausgesetzt.
Begründet wurde das Embargo mit der „Aufrechterhaltung einer stabilen Situation“ auf dem russischen Kraftstoffmarkt in Zeiten hoher Nachfrage. Das Embargo wurde jedoch im Mai aufgrund der Sättigung des Inlandsmarktes und des Abschlusses ungeplanter Reparaturen an Ölraffinerien, die durch ukrainische Drohnen beschädigt worden waren, ausgesetzt.
Die Ankündigung des Energieministeriums, das Embargo bis Oktober zu verlängern, konnte die russische Börse jedoch nicht beruhigen, und die Preise stiegen bereits am 31. Juli wieder an. So verteuerten sich die Benzinsorten Ai-92 (entspricht Normalbenzin in Deutschland) und Ai-95 (entspricht Super) um 1,5 Prozent bzw. 0,7 Prozent auf umgerechnet rund 557 Euro bzw. 727 Euro pro Tonne. Die Kosten für Ai-95 in der letzten Woche stellen den Höchststand in diesem Jahr dar. Ein Grund dafür ist, dass die Unternehmen im Juli bei minimalen Exporten die Benzinproduktion im Vergleich zum Juni nicht wesentlich steigern konnten.
Experten gehen davon aus, dass die Produktion einer der Benzinsorten im August steigen wird, auch vor dem Hintergrund, dass die Raffinerien von Gazprom aus der Reparatur kommen. Gleichzeitig wird erwartet, dass es im August eine Nachfragespitze nach Kraftstoffen geben wird, was das Risiko eines Anstiegs der Benzinpreise mit sich bringt. Und im September werden die planmäßigen Reparaturen in den Raffinerien wieder aufgenommen.
Am 2. August lag der Preis für einen Liter Benzin der Sorte AI-92 in Moskau bei 53 Rubel oder umgerechnet 0,53 Euro und für AI-95 bei rund 60 Rubel oder 0,60 Euro.
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