Russland begann Bau des weltweit stärksten Eisbrechers mit Atomantrieb

Russland begann Bau des weltweit stärksten Eisbrechers mit Atomantrieb

Die von einem Konsortium aus Rosneft und Gazprombank verwaltete Schiffsweft Zvezda hat mit dem Bau des größten atomaren Eisbrechers begonnen, berichtete Rosneft auf seiner Website. Der Eisbrecher soll auf den Namen „Russland“ getauft werden.

Rosneft zufolge wird die „Russland“ das leistungsstärkste Schiff mit Atomantrieb in der Geschichte des Weltschiffbaus sein. Der Eisbrecher kann Eis mit einer Dicke von bis zu 4,3 Meter überwinden und einen Korridor mit einer Breite von bis zu 50 Meter freilegen. Das sollte eine ganzjährige Befahrbarkeit für Handelsschiffe entlang der Nordseeroute ermöglichen.

Die Länge des neuen Schiffs mit Atomantrieb beträgt 210 Meter, die Breite 47 Meter und der Tiefgang 13 Meter. Die „Russland“ wird mit zwei Kernreaktoren vom Typ RITM-400, vier Turbinen und vier Propellermotoren ausgestattet. Die Gesamtkapazität der Reaktoren des Eisbrechers beträgt 120 MW, wodurch das Schiff mit einer Geschwindigkeit von 2 Knoten Eis mit einer Dicke von mehr als 4 Metern überwinden kann. Bei einer Eisdicke von 2 Metern beträgt die Geschwindigkeit des Eisbrechers bis zu 12 Knoten.

Die bisher eingesetzten arktischen Eisbrecher verfügen nur über die Hälfte der Leistung der „Russland“. Mit ihnen ist eine wirtschaftlich akzeptable Geschwindigkeit für den Export von Energieträgern entlang der Nordseeroute in ausländische Märkte nicht möglich. Insbesondere soll der neue Eisbrecher den ganzjährigen Export von Flüssiggas aus NOVATEK-Projekten auf den Halbinseln Jamal und Gydan erleichtern.

Der Bauvertrag zwischen der Werft und Atomflot wurde am 23. April 2020 unterzeichnet. Der Preis für das gesamte Schiff beträgt 127,6 Milliarden Rubel (etwa 1,6 Milliarden Euro), wie der russische Haushalt ausweist. Der Kunde des Eisbrechers ist Rosatom. Der Bau soll bis 2027 abgeschlossen sein.

Insgesamt ist der Bau von drei derartigen Schiffen geplant, aber für zwei weitere Eisbrecher wurden bisher keine Finanzierungsquellen gefunden.

[hrsg/russland.NEWS]

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