Russischer Baubranche fehlen Fachkräfte© russland.news

Russischer Baubranche fehlen Fachkräfte

In Russland gibt es einen Mangel an Fachkräften in der Bauwirtschaft. Das berichtet die Zeitung Kommersant unter Berufung auf Daten des Online-Anzeigendienstes Avito Rabota. Es fehlen vor allem Ingenieure, Projektmanager und Straßenbauer. Die Gründe für den Mangel liegen im rasanten Tempo der Haushaltsausgaben für den Bau der Straßeninfrastruktur im Land und dem Start von Großprojekten in diesem Bereich, aber auch in der Einberufung, die im vergangenen Herbst begann.

Dadurch hat sich die Nachfrage nach Arbeitskräften im Baugewerbe fast verdreifacht (um den Faktor 2,8). Und selbst die steigenden Löhne in der Branche halfen den Unternehmen nicht, die offenen Stellen mit zusätzlichen Arbeitskräften zu besetzen. Nach Angaben von Avito Rabota lag der Lohnzuwachs für Ingenieure im Land im April bei 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies liegt über der Inflationsrate, die laut der Statistikbehörde Rosstat 12 Prozent betrug. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach Straßenarbeitern und Ingenieuren um das 2,2-Fache und nach Planierraupenfahrern um das 2,4-Fache. Der Bedarf an Traktorfahrern steigt sogar um 86 Prozent.

Bis 2027 werden in Russland 13,2 Billionen Rubel (derzeit gut 153 Milliarden Euro) für den Bau und die Modernisierung von Straßen bereitgestellt. Für das Projekt Europa-Westchina werden in diesem Jahr 44,1 Milliarden Rubel ausgegeben, 30 Milliarden Rubel (fast 350 Millionen Euro) mehr als im Vorjahr.

Gleichzeitig sinkt das Angebot an Bauberufen auf dem Arbeitsmarkt. Experten sehen den Grund dafür in der Einberufungskampagne. Der Mangel an Ingenieuren wird sich in den nächsten Jahren noch verschärfen, prognostizieren Branchenkenner.

Im vergangenen Jahr sagten viele Ökonomen aufgrund des Kriegsausbruchs und der westlichen Sanktionen einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Russland voraus. Der aktuelle Trend auf dem Arbeitsmarkt ist jedoch eher das Gegenteil – in vielen Bereichen herrscht Fachkräftemangel. So fehlen beispielsweise Elektroniker, IT-Spezialisten und sogar Fitnesstrainer.

[hrsg/russland.NEWS]

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