Borrell: Europäische Autoexporte nach Russland um 80 Prozent gesunken, Exporte nach Zentralasien um 300 Prozent gestiegen

Borrell: Europäische Autoexporte nach Russland um 80 Prozent gesunken, Exporte nach Zentralasien um 300 Prozent gestiegen

Die Europäische Union (EU) hat ihre Autoexporte nach Russland aufgrund der Sanktionen um 80 Prozent reduziert. Gleichzeitig seien die Exporte nach Zentralasien um 300 Prozent gestiegen, sagte EU-Außenkommissar Josep Borrell. Zugleich schloss er Reexporte nach Russland nicht aus, gegen die im Rahmen des elften EU-Sanktionspakets vorgegangen werden soll.

„Ja, wir haben die Exporte nach Russland erheblich reduziert, aber gleichzeitig haben wir die Lieferungen in die Nachbarländer Russlands deutlich erhöht. Wir haben die Autoexporte nach Russland um fast 80 Prozent reduziert, aber gleichzeitig haben wir die Autolieferungen an einige zentralasiatische Staaten um 300 Prozent erhöht“, sagte Tass zufolge Borrell bei einem Briefing nach dem EU-Ratstreffen auf Außenministerebene. Der europäische Außenbeauftragte stellte fest, dass es in Zentralasien eine große Nachfrage nach europäischen Autos gebe. „Und es wäre keine dumme Idee anzunehmen, dass sie nach Russland reexportiert werden“, sagte er und versprach „Vergeltung“.

Das 11. Sanktionspaket wird sich vor allem auf die verstärkte Durchsetzung bereits bestehender Verbote konzentrieren. Zuvor hatte die EU darauf aufmerksam gemacht, dass die Exporte europäischer Produkte in die zentralasiatischen Länder in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen hätten. Nach Ansicht Brüssels hilft dies Moskau, die Beschränkungen zu umgehen. Zu den häufig in die Region importierten Waren gehören auch Gebrauchtwagen. Die meisten parallel importierten Autos kommen aus der GUS und Asien nach Russland. Die Autos werden gemäß den gesetzlichen Bestimmungen vollständig verzollt. Für die Lieferung von Neuwagen gibt es oft exotische Routen: Manche bringen Autos zum Beispiel aus Indonesien, Mexiko und Chile.

Kürzlich haben die USA neue Exportbeschränkungen gegen Russland verhängt, die auch angeblich mit Russland verbundene Unternehmen aus Armenien und Kirgisistan betreffen.

[hrsg/russland.NEWS]

Kommentare