Russische IT-Fachkräfte kehren nach Russland zurück

Russische IT-Fachkräfte kehren nach Russland zurück

Zwei Drittel der IT-Spezialisten, die Russland im Jahr 2022 verlassen haben, sind zurückgekehrt, teilte das russische Ministerium für Digitalisierung mit. „Nach Angaben der Statistikbehörde Rosstat ist die Zahl der IT-Spezialisten in der Branche im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 857.000 Personen gestiegen“, so das Ministerium.

Laut der Zeitung Kommersant rechnen Experten mit einer neuen Auswanderungswelle russischer IT-Spezialisten. So sei die Nachfrage nach Aufenthaltsgenehmigungen für russische IT-Spezialisten in Europa in diesem Jahr stark gestiegen. Allein im ersten Quartal 2024 stieg die Zahl der Anträge um 233 Prozent. Die Mehrheit (rund 80 Prozent) der russischen IT-Fachkräfte sucht nach Möglichkeiten, eine Aufenthaltsgenehmigung in Frankreich zu erhalten, etwa 10 Prozent in Italien. Laut den von Kommersant befragten HR-Spezialisten wandern hochqualifizierte IT-Fachkräfte unter anderem aus, um „in einem isolierten Markt keine Kompetenzen zu verlieren“.

Trotz des Krieges in der Ukraine sind russische IT-Spezialisten im Westen weiterhin gefragt. Nach Angaben des russischen Ministeriums für Digitalisierung haben im Jahr 2022 100.000 IT-Spezialisten Russland verlassen. Das Ministerium erklärte damals, dass die Mehrheit der IT-Fachkräfte, die Russland bis 2022 verlassen haben, wieder zurückgekehrt sei.  Damals betonte das Ministerium auch, dass das Durchschnittsgehalt in der Informationsindustrie in Russland im Jahr 2023 um 13 Prozent gestiegen sei und die Industrie selbst einer der sich am dynamischsten entwickelnden Sektoren der russischen Wirtschaft sei.

Russische IT-Fachkräfte wanderten vor allem nach Georgien, Kasachstan, in die Türkei, nach Serbien, Armenien und in andere Länder aus. Gleichzeitig arbeiteten 80 Prozent der Auswanderer weiterhin von zu Hause aus für russische Unternehmen.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 erhielten nach Angaben des Innenministeriums mindestens 68.000 Russen die Staatsbürgerschaft oder eine Aufenthaltsgenehmigung im Ausland. Das sind doppelt so viele wie ein Jahr zuvor.

[hrsg/russland.NEWS]

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