Russische Behörden haben Stresstests mit Quarantäne bis zum Herbst und Zehn-Dollar-Öl entwickelt

Russische Behörden haben Stresstests mit Quarantäne bis zum Herbst und Zehn-Dollar-Öl entwickelt

Im Zusammenhang mit der COVID-19-Viruspandemie hat die Regierung zwei Belastungstests für systemisch wichtige Unternehmen entwickelt, schrieb die Zeitung RBK. Das erste Szenario geht von Ölpreisen in Höhe von 20 Dollar pro Barrel und einer Quarantäne bis Ende Juni aus, während das zweite Szenario auf Ölpreisen in Höhe von 10 Dollar pro Barrel und einer verschärften Quarantäne bis Ende September beruht.

Die Stressszenarien wurden vom Wirtschaftsministerium entwickelt. Die zuständigen Abteilungen sollten zusammen mit den staatlichen Banken Stresstests für strategische Unternehmen in ihrem Zuständigkeitsbereich organisieren. Das Wirtschaftsministerium bestätigte die Durchführung von Stresstests, ohne die Szenarien selbst zu spezifizieren.

Laut RBK geht das erste Stressszenario davon aus, dass die Quarantänemaßnahmen in Russland verschärft und die Wirtschaftstätigkeit des Landes bis Ende Juni eingefroren wird, dass sich die Zahl der Pandemie-betroffenen Länder erhöht, die Wirtschaftstätigkeit in China ab dem zweiten Quartal und in Europa ab dem dritten Quartal wieder Fahrt aufnimmt und der Ölpreis für Urals bei 20 Dollar pro Barrel bis Ende 2020 stabil bleibt. In diesem Szenario wird Ende 2020 die Inflation in Russland 4,5 Prozent betragen und der Dollar mehr als 80 Rubel kosten.

Das zweite Stressszenario geht von der Schließung des russischen Kernlandes, der Einstellung der Fernverkehrsverbindungen, dem Einfrieren der Wirtschaftstätigkeit bis Ende September, neuen Infektionsausbrüchen in China und Südkorea, der späteren Erholung der globalen Wirtschaftstätigkeit sowie den Kosten für Urals von 10 Dollar pro Barrel bis Ende des Jahres aus. Unter solchen Bedingungen kann die Inflation 5,5 Prozent erreichen, der Dollarkurs wird 89 Rubel übersteigen.

Die Ergebnisse der Stresstests werden zu Schlussfolgerungen über potenzielle Probleme von russischen Unternehmen führen. Die Banken werden jedem von ihnen eine Risikokategorie zuweisen. Derzeit stehen 646 Unternehmen auf der Liste der systemisch wichtigen Organisationen.

[hrsg/russland.NEWS]

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