Siluanow: „Fette Zeiten“ in der russischen Wirtschaft sind vorbei

Siluanow: „Fette Zeiten“ in der russischen Wirtschaft sind vorbei

Die „fetten Zeiten“ in der russischen Wirtschaft sind vorbei und ein neuer Zeitabschnitt steht bevor, sagte Finanzminister Anton Siluanov  im Fernsehsender Russland 1. Seiner Meinung nach ist Russland für eine solche neue Periode bereit.

„Für uns ist es wie eine neue Realität, doch wir sind bereit für diese Realität. Die guten Zeiten sind vorbei, jetzt müssen wir die Ressourcen, die im Staat vorhanden sind, effizienter verwalten“, so Siluanow.

Nach Angaben des Finanzministers hat die COVID-19-Virus-Pandemie nicht nur die russische Ölindustrie, sondern auch den Rest der Bevölkerung in Mitleidenschaft gezogen.

Anton Siluanow fügte hinzu, dass die Bank von Russland (CBR) die zur Überwindung der Krise notwendigen Gold- und Devisenreserven angehäuft habe, und die Regierung bereit sei, auf wirtschaftliche Veränderungen zu reagieren.

In Moskau wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie entwickeln soll. Diese Idee wurde an einem runden Tisch von Unternehmensvertretern und Mitarbeitern der Abteilung für Unternehmertum und innovative Entwicklung der Hauptstadt erörtert.

Unternehmer und Manager baten darum, zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen für die Bereiche einzuführen, die am stärksten vom Coronavirus betroffen sind. Zu diesen Bereichen gehören Hotel- und Restaurantgeschäfte, Kongress- und Ausstellungsaktivitäten. Die Teilnehmer am Runden Tisch forderten insbesondere die Genehmigung von Subventionen zur Erhaltung von Arbeitsplätzen sowie die Einführung eines Moratoriums für etwaige Kontrollen in Unternehmen (mit Ausnahme der hygienischen und epidemiologischen Kontrolle). Ab nächster Woche sollen alle zwei Tage Online-Meetings in verschiedenen Geschäftsbereichen stattfinden.

Vor dem Hintergrund der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus und nach dem Zusammenbruch des OPEC+-Deals fiel der Ölpreis Anfang März auf ein 20-Jahres-Tief, und der Rubelkurs sank deutlich. Um die Ausbreitung des Virus in Russland zu bekämpfen, wurde zudem der gesamte April im Land zum arbeitsfreien Monat erklärt. Die Zentralbank schätzt, dass der arbeitsfreie April Russland 1,5 bis 2 Prozent des BIP kosten wird. Die Regierung und die Regulierungsbehörde haben Unterstützungsmaßnahmen entwickelt, um Bürgern und Unternehmen zu helfen, die von der Coronavirus-Pandemie betroffen sind. Derzeit wird ein weiteres Paket von Anti-Krisen-Maßnahmen ausgearbeitet.

[hrsg/russland.NEWS]

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