Russen sehen im Preisanstieg das Hauptproblem der Gesellschaft© russland.NEWS

Russen sehen im Preisanstieg das Hauptproblem der Gesellschaft

Steigende Preise sind das Hauptproblem der russischen Gesellschaft, glauben mehr als die Hälfte der vom unabhängigen Meinungsforschungsinstitut Lewada befragten Personen.

Armut und Korruption stehen an zweiter und dritter Stelle.

Die Mehrheit der Befragten (58 Prozent) bezeichnete den Preisanstieg als das beunruhigendste Problem für die Gesellschaft, das damit die traditionelle Nummer eins der Sorgen der Menschen bleibt. Trotzdem ist der Anteil der Russen, die über dieses Thema besorgt sind, in den letzten Jahren von 72 Prozent im Jahr 2018 und mehr als 80 Prozent im Jahr 2014 deutlich gesunken.

Die Zahl derer, die sich Sorgen um Armut machen, ist ebenfalls zurückgegangen gesunken (40 Prozent der Befragten im Jahr 2021 gegenüber 52 Prozent im Jahr 2018). Auf Platz 3 der akuten Probleme folgt die Korruption, der die Russen im Gegenteil immer mehr Aufmerksamkeit schenken.  Die Bedeutung dieses Themas in den Augen der Befragten hat seit 2015 (24 Prozent) zugenommen und sich auf dem Niveau von 39 bis 40 Prozent stabilisiert.

Etwas weniger besorgt als über Korruption sind die Befragten über den Anstieg der Arbeitslosigkeit (36 Prozent der Antworten). Fast ein Viertel der Russen (26 Prozent) ist besorgt über die Spaltung der Gesellschaft in arm und reich. Und die Unzugänglichkeit vieler Arten von medizinischer Versorgung und Ausbildung wurde von 23 Prozent beziehungsweise 20 Prozent der Befragten erwähnt. Unter den restlichen Problemen ist das dringendste die Umweltzerstörung (21 Prozent). Es folgen die zunehmende Drogenabhängigkeit und die Krise der Moral mit jeweils 19 Prozent.

Steigende Lebensmittelpreise sind ein sensibles Thema, nicht nur für die breite Öffentlichkeit, sondern auch für die Regierung. Die Regierung wird die Kosten für Produkte und Dienstleistungen ständig überwachen  und „rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um den Preisanstieg einzudämmen. Das Wirtschaftsministerium, Rosstat und die Antimonopolbehörde werden für die Überwachung und Bewertung der Situation verantwortlich sein.

Gestern schaltete sich Präsident Wladimir Putin in die Preisdebatte ein. Man müsse die russische Bevölkerung vor Preissprüngen schützen und gleichzeitig die Interessen der Unternehmen berücksichtigen, die durch staatlich festgelegte Höchstpreise Verluste machen. Preiserhöhungen, wie sie früher auf dem russischen Inlandsmarkt aufgetreten sind, vermieden sollten werden.

[hrsg/russland.NEWS]

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