Daten von 6.000 Überwachungskameras Kameras in Russland für jeden zugänglich

Daten von 6.000 Überwachungskameras Kameras in Russland für jeden zugänglich

Mehr als 6.000 Kameras in russischen Unternehmen und Wohngebäuden erwiesen sich als verwundbar: Sie haben offene IP-Adressen und sind für jeden zugänglich, auch für Betrüger,  schreibt die Wirtschaftszeitung Kommersant mit Bezug auf Informationen des tschechischen Softwareunternehmens Avast.

Es stellte sich heraus, dass die IP-Adressen von 6.300 CCTV-Kameras in Kraftwerken, Industrieanlagen, Tankstellen und in mit Smart-Home-Systemen ausgestatteten „intelligenten“ Häusern in Russland entweder offen oder nur mit einem Standardpasswort geschützt waren. Das bedeutet, dass Cyberkriminelle leicht auf sie zugreifen können.

Igor Bederow, Generaldirektor des Unternehmens Internet Search, teilte Kommersant mit, dass solche Kameras auch in Banken installiert werden könnten, wodurch die Gefahr bestünde, dass Kreditkarten- und Passdaten von Kunden durchsickern. Wenn jemand Bilder von anderen Kameras empfängt, besteht die Gefahr, dass eine Person unrechtmäßig überwacht wird. Wird ein solches System durch Module zur Gesichtserkennung ergänzt, entpuppt es sich als totales Überwachungssystem, erklärte der Experte.

Laut Eduard Kostyrew, Geschäftsführer von Faceter Russland, können die offenen IP-Adressen von Kameras die Verfolgung der Geolokalisierung einer Person ermöglichen.

Laut der Suchmaschine Shodan.io liegt Russland in Bezug auf die Anzahl der CCTV-Kameras mit offener IP an fünfter Stelle. Davor stehen Vietnam, Taiwan, Südkorea und die Vereinigten Staaten. In Bezug auf die Anzahl der installierten CCTV-Kameras im Allgemeinen liegt Russland weltweit an dritter Stelle – etwa 13,5 Millionen Geräte.

Daten aus städtischen Videokameras sind schon oft durchgesickert: Ein fünftägiger Zugriff auf die Übertragungsdaten von einer Kamera kostete auf dem Schwarzmarkt 3.000 Rubel, ein Personensuche durch ein Gesichtserkennungssystem wurde für 10.000 Rubel verkauft.

Im September letzten Jahres forderte die öffentliche Organisation Roskomsvoboda vor Gericht die Moskauer Behörden auf, die Arbeit der 170.000 Systeme zur Erkennung von Gesichtern einzustellen.

[hrsg/russland.NEWS]

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