Die Russische Union der Industriellen und Unternehmer (RSPP) hat mit der US-Handelskammer Vorschläge zur Aufhebung der Sanktionen erörtert, so RSPP-Chef Alexander Schochin. Sie sprachen unter anderem über die Rückkehr russischer Banken in das SWIFT-System. Aber selbst wenn die USA den Zugang zurückgeben, wird dies die Probleme mit den Abrechnungen nicht lösen.
Denn so einfach ist die Sache nicht. SWIFT ist eine internationale Organisation, die ihren Sitz in der Europäischen Union hat. Die USA haben als eines der SWIFT-Mitgliedsländer einen starken Einfluss, aber die EU selbst ist in ihren Erklärungen nicht so loyal gegenüber Russland. Die große Frage ist, ob die russischen Banken letztendlich wieder Zugang zu SWIFT erhalten werden.
Außerdem stehen die meisten der größten Banken in Russland unter Sanktionen, und selbst wenn man ihnen die Nutzung von SWIFT wieder gestattet, werden sie nicht wieder in der Lage sein, Zahlungen zu überweisen. SWIFT ist kein Zahlungssystem, sondern nur ein System zur Übermittlung von Nachrichten und Dokumenten im Zusammenhang mit Zahlungen. Es erfüllt nicht das Recht auf Zahlungen selbst.
Die mögliche Rückkehr zu SWIFT bedeutet, dass es für Geschäftspartner aus Ländern, die die antirussischen Sanktionen nicht unterstützen, einfacher sein wird, mit unseren Banken zusammenzuarbeiten. Mehr als 200 russische Kreditorganisationen nutzen jedoch weiterhin SWIFT und arbeiten auch unter den Einschränkungen recht erfolgreich.
Um die Situation im Zahlungsverkehr wirklich zu normalisieren, müssen als erstes die Sanktionen selbst aufgehoben werden – dann werden sich viele Probleme von selbst lösen.
Denn SWIFT ist nur ein bequemes System für die Übermittlung von Informationen. Dokumente können aber auch per E-Mail verschickt werden – es hängt alles davon ab, wie sich die Banken untereinander einigen.
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