Nördlicher Seeweg: Russlands nördliche Flüsse werden integriert

Nördlicher Seeweg: Russlands nördliche Flüsse werden integriert

Um den Zugang der Rohstoffproduzenten zu dieser Route zu gewährleisten, sollen Russlands nördliche Flüsse an den Nördlichen Seeweg (NSR) angeschlossen werden, kündigte der russische Verkehrsminister Roman Starowoit an. 

„Die Aufgabe besteht darin, die nördlichen Flüsse (Ob, Jenissei und Lena) an den NSR anzuschließen, um eine Frachtbasis und einen Zugang für Rohstoffproduzenten zu schaffen”, erklärte der Minister in einem Interview mit der Iswestija auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. 

Er wies darauf hin, dass es noch viel zu tun gibt, um den NSR und den transarktischen Verkehrskorridor auszubauen. Starowoit zufolge werden 60 Prozent des Welthandels über den Seeverkehr abgewickelt. 

Gleichzeitig gaben der russische Staatskonzern Rosatom und die chinesische New New Shipping bekannt, sie hätten Gemeinschaftsunternehmen für den Bau von arktischen Containerschiffen für den Transport auf der NSR gegründet. 

Derzeit würden Aufträge für die Konstruktion und den Bau von Containerschiffen der Eisklasse Arc7 mit einer Kapazität von 4.400 TEU erteilt. Russland und China sind zudem dabei, eine Werft zu finden, die den Bau solcher Schiffe übernehmen kann, und prüfen mögliche Maßnahmen zur Unterstützung des Projekts durch die Behörden. Die Höhe der Investitionen in das Projekt wurde bereits berechnet, jedoch als vertrauliche Information eingestuft. 

Bisher war die NSR-Schifffahrtslinie auf die eisfreie Zeit zwischen Sommer und Herbst beschränkt. Für den Übergang zu ganzjährigen Transporten sind arktische Containerschiffe erforderlich. Das erste Schiff soll im Jahr 2027 seine Reise antreten. Dieser Seeweg ist rund 6.500 Kilometer lang und führt vom Europäischen Nordmeer bis zur Beringstraße. 

Dass dem dafür erforderlichen Bau von Eisbrechern in Russland erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet wird, zeigen Pläne der Konzerne Rosatom und Rosneft, einen neuen nuklear angetriebenen Eisbrecher zu bauen. Wann der Vertrag unterzeichnet werden soll, wurde nicht verkündet. 

Im März hatte Präsident Wladimir Putin angeordnet, dass Russland die Zahl der für den Transport in arktischen Gewässern geeigneten Handelsschiffe erhöhen muss. Der NSR soll als Teil der Nordostpassage ein wichtiger Abschnitt des transarktischen Verkehrskorridors St. Petersburg–Murmansk–Archangelsk–Wladiwostok werden. 

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