Mehrheit der Russen hilft ihren Kindern beim Immobilienkauf© russland.news

Mehrheit der Russen hilft ihren Kindern beim Immobilienkauf

Das Online-Wissenschaftsmagazin Demoscope Weekly des Wischnewsky-Instituts für Demographie der Higher School of Economics (HSE) hat untersucht, ob Russen ihren Kindern beim Kauf eines Eigenheims helfen. Laut der Umfrage des staatlichen Meinungsforschungsinstituts WZIOM beteiligt sich die Mehrheit der Russen (63 Prozent) aktiv an der Lösung des Wohnungsproblems ihrer Kinder. Sie sind der Meinung, dass der Kauf einer eigenen Wohnung für ihre Kinder oder die Unterstützung beim Kauf in der Verantwortung der Eltern liegt.

Gleichzeitig hat ein Fünftel (22 Prozent) ihren Kindern bereits beim Kauf einer Immobilie geholfen oder hilft ihnen dabei, indem es die Kosten ganz oder teilweise übernimmt. Weitere 33 Prozent sagen, dies in Zukunft tun zu wollen. Mehr als ein Viertel der Befragten gibt an, dass sie nicht vorhaben, ihren Kindern beim Erwerb von Wohneigentum zu helfen oder es zu kaufen, wobei dieser Anteil bei den Großstadtbewohnern mit 44 Prozent deutlich höher liegt.

Die finanzielle Leistungsfähigkeit einer Familie ist ein wichtiger Faktor für die Beteiligung der Eltern an der Lösung des Wohnungsproblems ihrer Kinder. So haben von den wohlhabenden Bürgern Russlands bereits 18 Prozent ihren Kindern eine Wohnung gekauft, von den finanziell schlechter Gestellten nur 3 Prozent.

Von den über 45-Jährigen haben 29 Prozent ihren Kindern bereits eine Wohnung gekauft oder sie dabei finanziell unterstützt. Personen unter 45 Jahren geben eher an, dass sie dies vorhaben.

Die jungen Menschen (unter 25 Jahren) selbst sehen die Eltern in der Pflicht, ihren Kindern beim Haus- oder Wohnungskauf teilweise zu helfen (60 Prozent).

Die Einwohner von Moskau und St. Petersburg unterstützen zu 22 Prozent die These, dass Eltern ihren Kindern nicht beim Wohnungskauf helfen sollten (gegenüber 14 Prozent unter allen Russen).

Die Russen begründen die Verpflichtung der Eltern, ihren Kindern beim Wohnungskauf zu helfen, in erster Linie mit der Bedeutung der familiären Unterstützung (53 Prozent) oder damit, dass es „so üblich ist“ (4 Prozent). Weitere Argumente sind: Eltern haben mehr finanzielle Möglichkeiten als junge Menschen, Kinder haben kein Startkapital und es ist wichtig, dass sie in der Phase des Eintritts in ein unabhängiges Leben „eigene vier Wände“ haben. Darüber hinaus verweisen die Eltern auf die schwierige wirtschaftliche Lage, niedrige Löhne (5 Prozent) und hohe Immobilienpreise (4 Prozent).

Diejenigen, die nicht glauben, dass Eltern verpflichtet sind, ihren Kindern mit Immobilien zu helfen, sagen, dass Kinder zur Selbständigkeit erzogen werden sollten (53 Prozent). 23 Prozent gaben an, dass sie in dieser Angelegenheit nicht helfen können.

 Nur ein Prozent der Russen ist der Meinung, dass man beim Kauf einer Immobilie mit staatlicher Hilfe rechnen sollte.

[hrsg/russland.NEWS]

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