Medwedew verspricht Europa Gaspreise von 2000 Euro

Medwedew verspricht Europa Gaspreise von 2000 Euro

Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, hat Europa eine Erhöhung der Gaspreise auf 2.000 Euro pro tausend Kubikmeter prophezeit. Nachdem Russland die Unabhängigkeit der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk (DNR und LNR) anerkannt hatte, wurde das deutsche Wirtschaftsministerium von Bundeskanzler Olaf Scholz angewiesen, die Zertifizierung des Projekts auszusetzen.

Das Stoppen der Zertifizierung von Nord Stream 2 werde dazu führen, dass der Börsenpreis für Gas in Europa auf zweitausend Euro pro tausend Kubikmeter steigen werde, schrieb Medwedew auf Twitter: „Bundeskanzler Olaf Scholz hat angewiesen, die Zertifizierung der Nord Stream-2-Gaspipeline zu stoppen. Nun, willkommen in der neuen Welt, in der die Europäer bald 2.000 Euro pro tausend Kubikmeter Gas zahlen werden!“

Nach der Anerkennung der Unabhängigkeit der DNR und der LNR einigten sich die EU-Präsidenten darauf, gezielte Sanktionen gegen eine Reihe von russischen Bürgern und Unternehmen zu verhängen. Deutschland hat beschlossen, die Zertifizierung des Nord Stream 2-Projekts auszusetzen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski forderte einen vollständigen Stopp der Pipeline. Großbritannien kündigte unterdessen Sanktionen gegen fünf russische Banken und die Geschäftsleute Arkady und Boris Rotenberg sowie Gennady Timchenko an. Der britische Premierminister Boris Johnson schloss eine Ausweitung restriktiver Maßnahmen nicht aus.

Der russische Präsident Wladimir Putin versicherte Interfax zufolge, Russland werde weiterhin Gas auf die Weltmärkte liefern. Ununterbrochen und einschließlich Flüssigerdgas. „Russland beabsichtigt, die ununterbrochene Versorgung der Weltmärkte mit diesem Rohstoff, einschließlich LNG, fortzusetzen, die entsprechende Infrastruktur zu verbessern und die Investitionen im Gassektor zu erhöhen“, so der Präsident zu den Teilnehmern 6. Gasgipfels des Forums der exportierenden Länder. Ihm zufolge sei wichtig, dass „die Energiewende nicht zu einem Vehikel für politische Interessen wird“.

Vor dem Hintergrund der geopolitischen Spannungen stiegen die Gaspreise in Europa bei einer Auktion am Dienstag. Der Preis für März-Futures am niederländischen TTF-Hub erreichte 925 US-Dollar pro tausend Kubikmeter.

[hrsg/russland.NEWS]

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