Lewada-Zentrum: Russen am meisten besorgt über steigende Preise, Armut und Korruption

Lewada-Zentrum: Russen am meisten besorgt über steigende Preise, Armut und Korruption

Die akutesten Probleme der russischen Gesellschaft bleiben steigende Preise und Arbeitslosigkeit, Korruption, der fehlende Zugang zu medizinischer Versorgung und Bildung sowie die Verarmung der Bevölkerung, geht aus einer Umfrage des Lewada-Zentrums hervor.

Mehr als die Hälfte der Befragten (59 Prozent) ist besorgt über den Preisanstieg, aber in den letzten fünf Jahren lag diese Zahl höher: 60 Prozent bis 70 Prozent der Befragten äußerten sich besorgt über das Problem. Im Gegensatz dazu ist der Wert der öffentlichen Besorgnis über das Ausmaß der Korruption gestiegen. Wenn in den letzten fünf Jahren die Frage „Welche Probleme unserer Gesellschaft beschäftigen Sie am meisten und halten Sie für die akutesten?“ 30 Prozent der Befragten die Bestechung erwähnten, waren es im Jahr 2019 etwa 41 Prozent der Befragten.

Armut und Verarmung der Mehrheit der Bevölkerung nannten 42 Prozent der Befragten ein akutes Problem in der russischen Gesellschaft. 30 Prozent der Befragten nannten die Unzugänglichkeit von medizinischen Diensten als eines der Hauptprobleme und fast jeder Fünfte die Unzugänglichkeit von Bildung.

Zu den akuten Problemen der Befragten gehören auch:

– Ungerechte Einkommensverteilung (29 Prozent)
– Umweltzerstörung (24 Prozent)
– Wirtschaftskrise, Produktionsrückgang in Industrie und Landwirtschaft (24 Prozent)
– Erhöhung der Gebühren, Unzugänglichkeit der Bildung (22 Prozent)
– Wachstum der Drogenabhängigkeit (20 Prozent)
– Zustrom von Einwanderern und Migranten (18 Prozent)
– Krise der Moral und Kultur (18 Prozent)
– Willkür der Beamten (16 Prozent)
– Schwäche der Staatsmacht (15 Prozent)
– Unmöglichkeit, vor Gericht Recht zu bekommen (13 Prozent) und
– Grobheit und Gewalttätigkeit der Polizisten (11 Prozent).

Die Umfrage wurde am 22. und 28. August 2019 mittels einer repräsentativen Stichprobe von 1.608 Menschen ab 18 Jahren in 137 Ortschaften und 50 Regionen Russlands durchgeführt.

Laut Premierminister Dmitri Medwedew leben mehr als 19 Millionen Menschen (13 Prozent der Gesamtbevölkerung) in Russland mit einem Einkommen unter dem Existenzminimum. Anfang 2019 wurde in acht Regionen des Landes ein Pilotprojekt zur Armutsbekämpfung gestartet, in dessen Rahmen ein Register armer Familien erstellt und individuelle Programme vorbereitet werden sollen.

[hrsg/russland.NEWS]

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