Lebensmittelpreise in Russland stiegen 2020 gegenüber der EU um das Dreifache

Lebensmittelpreise in Russland stiegen 2020 gegenüber der EU um das Dreifache

Die Lebensmittelpreise in Russland zogen in den ersten sieben Monaten des Jahres 2020 um 5 Prozent an, während die Lebensmittelpreise in der Europäischen Union nach Angaben der russischen Statistikbehörde Rosstat um 1,6 Prozent stiegen.

Im April waren die Lebensmittelpreise vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie sprunghaft angestiegen: in Russland um 2,2 Prozent, in der EU um 1,3 Prozent. Von Mai bis Juni stiegen die Preise in Russland um 0,1 Prozent, während sie im Juli um 0,1 Prozent fielen. In der EU stiegen die Preise im Mai um 0,3 Prozent, fielen im Juni um 0,4 Prozent und im Juli um 1,3 Prozent.

Preisschwankungen für ausgewählte Lebensmittel von Januar bis Juli:

  • Obst – Preiserhöhung in Russland um 25,5 Prozent, in der EU um 9,6 Prozent;
  • Gemüse – Preisanstieg in Russland um 10,4 Prozent, in der EU um 1,7 Prozent;
  • Backwaren und Getreide – in Russland um 5,6 Prozent gestiegen, in der EU um 1,1 Prozent;
  • Zucker, Marmelade, Honig, Süßigkeiten und Schokolade – in Russland um 5,4 Prozent gestiegen, in der EU um 0,9 Prozent;
  • Öle und Fette – in Russland um 2,8 Prozent gestiegen, in der EU um 0,1 Prozent;
  • Fisch und Meeresfrüchte – in Russland um 2,3 Prozent gestiegen, in der EU um 1,1 Prozent;
  • Fleisch und Fleischprodukte – in Russland um 1,4 Prozent gestiegen, in der EU um 1,9 Prozent;
  • Milchprodukte, Käse und Eier – in Russland und der EU stiegen die Preise um 0,9 Prozent.

Die reale Inflation in Russland war in diesem Sommer fünfmal so hoch wie die offizielle Inflationsrate. Nach Angaben des Meinungsforschungsinstituts Romir wurde im Juli eine Rekordabweichung zwischen den beiden Indikatoren verzeichnet. Im August verzeichnete Rosstat eine Deflation, dann ging der offizielle Preisanstieg wieder auf Null zurück.

Mehr als 40.000 Menschen nahmen an dem Forschungsprojekt von Romir. Die Teilnehmer dokumentierten alle Ausgaben des Monats und gaben sie in eine gemeinsame Datenbank ein.

[hrsg/russland.NEWS]

Kommentare