In Russland werden bis zu 90 Prozent der Abfälle auf Mülldeponien verbracht

In Russland werden bis zu 90 Prozent der Abfälle auf Mülldeponien verbracht

In Russland werden bis zu 90 Prozent der festen Siedlungsabfälle auf Mülldeponien verbracht und eingegraben, sagte die stellvertretende Premierministerin Victoria Abramtschenko. Ihr zufolge soll sich das Entsorgungsvolumen bis 2030 halbieren.

„Bisher befinden wir uns auf der Ebene von Mexiko und Brasilien und entsorgen bis zu 90 Prozent der Abfälle auf Mülldeponien“, sagte die stellvertretende Premierministerin in einem Interview mit der Zeitung Argumente und Fakten.

Abramtschenko zufolge wurde der erste Teil der Reform der Hausmüllbewirtschaftung in Russland umgesetzt: Es wurden regionale Abfallbewirtschaftungssysteme geschaffen, ihre Betreiber ausgewählt und Tarife festgelegt. „Jetzt müssen wir den zweiten Teil umsetzen, mit dem wir immer noch nachhinken – den Bau von Anlagen zum Sortieren und Recyceln von Müll“, so die als stellvertretende Ministerpräsidentin, die in der Regierung für Umweltfragen zuständig ist.

Um Unternehmen für die Modernisierung von Abfallverarbeitungsgeräten zu subventionieren und für das Sortieren und Recycling von Abfällen bis zu 25 Prozent der Kosten zu erstatten, will die russische Regierung bis Ende 2021 rund 12 Millionen Euro zur Verfügung stellen. „Es ist sehr wichtig, die Regionen bei der Organisation der getrennten Abfallsammlung zu unterstützen. Viele Gebiete haben nicht die Möglichkeit, den gesamten Prozessablauf unabhängig zu gewährleisten“, zitiert die Iswestija Umweltminister Alexander Koslow.

In Russland wurde der erste Teil der Reform zur Entsorgung fester Siedlungsabfälle bereits umgesetzt: Es wurden regionale Systeme für deren Behandlung geschaffen, Betreiber ausgewählt und Tarife festgelegt. Das Problem der Müllentsorgung wird seit Anfang der 2010er Jahre erörtert, als der Anstieg des Wohlstands die Belastung des undurchsichtigen und veralteten Abfallentsorgungssystems erheblich erhöhte. Im Jahr 2015 begann aufgrund des Mangels an geeignetem Land für neue Deponien in den städtischen Ballungsräumen Russlands der „Müllkollaps“.

[hrsg/russland.NEWS]

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