Im Ärmelkanal kontrollieren die britischen Behörden jeden Monat mehr als 40 Tanker, die im Verdacht stehen, russisches Öl zu transportieren und somit die westlichen Sanktionen zu umgehen. Dies berichtet die Financial Times unter Berufung auf Regierungsdaten.
Zwischen Oktober 2024 und Juni 2025 haben die britischen Behörden 343 Öltanker kontrolliert. Die Seeverkehrsdienste fordern von Schiffen, die die Meerenge passieren, per Funk ihre Versicherungsdaten an. Im Rahmen der Sanktionen, die das Vereinigte Königreich, die USA und die EU gegen Russland verhängt haben, ist es westlichen Versicherern untersagt, Versicherungsleistungen für Tanker zu erbringen, die russisches Öl transportieren, welches zu einem Preis oberhalb eines festgelegten Schwellenwerts von 60 US-Dollar pro Barrel gekauft wurde. Infolgedessen verfügen die Schiffe der „Schattenflotte” laut FT oft über keinerlei Notfallversicherung, was einen Verstoß gegen die internationalen Schifffahrtsvorschriften darstellt.
Die britische Regierung weist darauf hin, dass ein Schiff automatisch auf die Sanktionsliste gesetzt wird, wenn es die Anforderung, Versicherungsdaten vorzulegen, ignoriert. So meldeten die britischen Behörden im Mai, dass 101 Tanker, die im Verdacht stehen, die westlichen Sanktionen gegen Russland zu umgehen, auf die Liste gesetzt wurden.
Wie die Financial Times anmerkt, erschwert die direkte Aufnahme von Schiffen in die Sanktionsliste deren Einsatz im Geschäftsverkehr mit anderen Unternehmen. Diese Methode hat sich demnach als wirksamer erwiesen als die Verhängung von Sanktionen gegen Tankereigner.
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