Insgesamt 37 Milliarden Euro haben die EU-Ländern zur Unterstützung ihrer Wirtschaft zur Verfügung gestellt. Davon werden acht Milliarden Euro an Unternehmen verteilt, die am stärksten von dem Coronavirus betroffen sind. Deutschland hat Maßnahmen ergriffen, um Unternehmen und verschiedenen Gruppen zu helfen, die während der Coronavirus-Epidemie besonders gefährdet sind. Der Gesamtbetrag der Unterstützung übersteigt 750 Milliarden Euro. Kleine Firmen konnten Zuschüsse von bis zu 15.000 Euro erhalten, sowie unbegrenzt Kredite aufnehmen. In den USA wurden mehr als hundert Milliarden Dollar für die Unterstützung der vom Coronavirus Betroffenen und zwei Billionen Dollar wurden zur Ankurbelung der Wirtschaft bereitgestellt.
Und was tut die russische Regierung, um die Bürger und die Wirtschaft während der Pandemie zu unterstützen?
Familien mit Kindern und private Personen
Es wurden zusätzliche Zahlungen für Familien mit Kindern im Alter von drei bis sieben Jahren eingeführt. Eltern erhielten ab Juni 2020 einen Zuschuss für Kinder im Alter von drei bis einschließlich sieben Jahren. Beantragen konnten es Familien, deren durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen in den letzten zwölf Monaten das Existenzminimum nicht überschritten hat. Die Höhe des Zuschusses wird in diesem Jahr verdoppelt und beträgt ein regionales Existenzminimum. Der Mindestbetrag im Jahr 2020 betrug 4.123 Rubel (etwa 45 Euro) pro Monat, während der russische Durchschnitt bei 5.500 Rubel lag. Die Leistungen kamen etwa zwei Millionen Kindern zugute.
Darüber hinaus erhielten im Mai alle Familien mit Kindern von drei bis sechzehn Jahren eine Pauschale von zehntausend Rubel (etwa 110 Euro) für jedes Kind. Die Regierung hat für diesen Zweck fast zweihundert Milliarden Rubel (etwa 2,2 Milliarden Euro) bereitgestellt. Etwa 22 Millionen Kinder erhielten die Leistung. Auch Familien, die das Recht auf das sogenannten Mutterkapitel hatten oder haben, erhielten von April bis Juni 2020 für jedes Kind unter drei Jahren 5.000 Rubel pro Monat.
Die Regierung hat das Existenzminimum pro Kopf für 2021 festgelegt – das sind 11 653 Rubel Der entsprechende Erlass wurde von Premierminister Michail Mischustin unterzeichnet. Die minimalen Lebenshaltungskosten für arbeitsfähige Personen werden mir 12.702, für Kinder – mit 11.303 und für Rentner – mit 10.022 festgeschrieben. Das Arbeitslosengeld wurde entsprechend erhöht. Jetzt beträgt das maximale Arbeitslosengeld 12.130 Rubel. In Moskau wurde eine zusätzliche regionale Zahlung eingerichtet, in Verbindung mit anderen Arbeitslosenleistungen können Menschen ohne Arbeit 19.500 Rubel erhalten.
Einzelpersonen können Krediturlaube bekommen. Wenn das Einkommen des letzten Monats um mehr als dreißig Prozent im Vergleich zum durchschnittlichen Monatseinkommen gesunken ist, könnte man eine sechsmonatige tilgungsfreie Zeit für seine Kredite erhalten. Während der tilgungsfreien Zeit wurden die Zinsen für andere Darlehen (außer Hypotheken) zu einem reduzierten Satz berechnet und die Laufzeit des Darlehensvertrags wurde automatisch um die tilgungsfreie Zeit verlängert.
Die Zentralbank empfahl den Banken auch, Krediterleichterungen für Menschen mit Coronavirus einzuführen und die Schulden von Erkrankten umzustrukturieren, keine Strafen und Bußgelder zu erheben und kein Eigentum gegen die Schulden zu pfänden.
Im Oktober wurde das staatliche Programm zur Förderung des Inlandstourismus gestartet. Demnach können die Bürger bei Reisen innerhalb Russlands bis zu zwanzig Prozent der Kosten für Hotel und Flug/Fahrt zurückerhalten.
Unterstützung für Unternehmen
Hier ging die russische Regierung nicht den Weg der Geldverteilung, sondern bot verschiedene Steuerprivilegien- und Erleichterungen an. Deshalb wurde ein Steueraufschub für die betroffenen Industrien eingeführt. Kleine und mittlere Unternehmen aus den betroffenen Branchen konnten eine Stundung von Steuern und Versicherungsbeiträgen erhalten, und diese Stundung wurde automatisch gewährt. Außerdem können kleine und mittlere Unternehmen eine Stundung der Miete für staatliches Eigentum von April bis Juni 2020 erhalten.
Wenn kleine und mittlere Unternehmen in den besonders betroffenen Sektoren tätig sind und Räumlichkeiten vom Staat mieten, dann zahlten sie für April bis Juni 2020 überhaupt keine Miete. Darüber hinaus wurde ein Moratorium für Inspektionen eingeführt.
Bis zum 31. Dezember 2020 fanden keine Inspektionen für kleine und mittlere Unternehmen statt. Im Jahr 2021 wird es für Einzelunternehmer und juristische Personen, die Kleinunternehmen sind, keine planmäßigen Überprüfungen geben.
Die Zentralbank hat 500 Milliarden Rubel (etwa 5,5 Milliarden Euro) für zinsgünstige Kredite für kleine Unternehmen bereitgestellt. Was direkte Hilfe vom Staat angeht, so haben KMUs aus den betroffenen Branchen 12.130 Rubel pro Mitarbeiter für April und Mai 2020 erhalten, wenn das Unternehmen mindestens neunzig Prozent der Mitarbeiter, die am 1. April 2020 auf der Lohnliste standen, behalten hat.
[hrsg/russland.NEWS]
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