(Nur) etwa hundert Millionen Datensätze mit personenbezogenen Daten von Russen im Jahr 2020 „durchgesickert“

(Nur) etwa hundert Millionen Datensätze mit personenbezogenen Daten von Russen im Jahr 2020 „durchgesickert“

Rund 100 Millionen Datensätze mit persönlichen Daten und Zahlungsinformationen von Russen sind laut einer Studie von InfoWatch im Jahr 2020 ins Netz „durchgesickert“. Den Autoren zufolge sind die Hauptverursacher von Datenlecks in Russland nach wie vor Mitarbeiter von Unternehmen, die für etwa 80 Prozent aller Verstöße verantwortlich sind. Gleichzeitig wächst der Anteil der Lecks, die durch vorsätzliche Handlungen des Personals verursacht werden – etwa drei Viertel der Fälle.

„Nach vorläufigen Daten sind im Laufe des Jahres weltweit etwa elf Milliarden Datensätze mit personenbezogenen Daten und Zahlungsinformationen durchgesickert, davon etwa hundert Millionen in Russland, das heißt etwa ein Prozent der Anzahl der weltweit kompromittierten Datensätze“, heißt es in der Studie. In Russland wurden Informationslecks häufiger in der High-Tech-Industrie, im Finanzwesen und im öffentlichen Sektor entdeckt. Weltweit liegen auf den Plätzen eins und drei Hightech-Unternehmen und der öffentliche Sektor, auf Platz zwei der Gesundheitssektor.

Die Autoren stellten fest, dass während der Pandemie mehr Lecks mit eingeschränkten Informationen in die Grauzone gelangten, das heißt nicht von Schutz- und Kontrollsystemen erfasst wurden. Dies ist auf die Verlagerung von Mitarbeitern in die Fernarbeit, die Verwendung von ungeschützten Personalcomputern und Routern sowie die Nutzung offener Kommunikationskanäle zurückzuführen.

„Inmitten wirtschaftlicher Schwierigkeiten und allgemeiner sozialer Spannungen nutzten skrupellose Manager von Banken, Telekommunikationsbetreibern und anderen Unternehmen die geringste Gelegenheit, um durch die illegale Verwendung personenbezogener Kundendaten und anderer vertraulicher Informationen selbst ‚Boni‘ zu verdienen“, so die Studie.

Die Forscher teilten mit, dass das weltweit größte Datenleck eines Unternehmens aus etwa 900 Millionen öffentlich zugänglicher Benutzerdatensätze des Kurzmitteilingsdienstes Whisper bestand – alle seit der Gründung der Ressource im Jahr 2012 gesammelten personenbezogenen Daten. Der Messagingdienst Weibo hat durch einen Hackerangriff persönliche Daten von mehr als 538 Millionen Abonnenten verloren. Das Kosmetikunternehmen Estee Lauder „vergaß“ mehr als 440 Millionen Datensätze in einer Cloud-Wolke.

[hrsg/russland.NEWS]

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