Fünfjahresplan für Gastransit: Naftogaz rechnet fest damit – und nennt bereits Preise

Fünfjahresplan für Gastransit: Naftogaz rechnet fest damit – und nennt bereits Preise

Der ukrainische Gasversorger Naftogaz berechnete einen Tag nach den trilateralen Verhandlungen in  Brüssel die Tarife für den Transit von russischem Erdgas nach Europa durch das Gastransportsystem (GTS) der Ukraine in Abhängigkeit von der jeweiligen Bestellmenge für die nächsten fünf Jahre ab 2020 bis 2024, teilte der Pressedienst des Unternehmens Interfax mit.

Wenn 60 Milliarden Kubikmeter ukrainische GTS-Kapazität gebucht werden, wird der Preis bei 3,21 Dollar pro 1.000 Kubikmeter pro 100 Kilometer betragen. Bei der von Buchung 90 Milliarden Kubikmeter sind 2,56 Dollar fällig. Im Jahr 2019 wird sich der Tarif für den russischen Gastransit auf 2,61 Dollar (inklusive Mehrwertsteuer) belaufen.

Das derzeitige Abkommen mit Naftogaz über die Lieferung und Durchfuhr russischer Rohstoffe durch die Ukraine läuft Ende 2019 aus. Russland, die Ukraine und die EU führten bei den trilateralen Verhandlungen am 19. September in Brüssel Konsultationen durch, bei denen die Parteien beschlossen, dass der künftige Gastransit ab 2020 nach europäischem Recht organisiert werden könnte.

Die ukrainische Seite hatte am 19. September in Brüssel den künftigen Betreiber des ukrainischen Gastransportsystems OGTSU (früher Ukrtransgaz) vorgestellt und  der russischen Delegation den Entwurf von Vereinbarungen über die Zusammenarbeit zwischen den Betreibern der entsprechenden Gastransportsysteme sowie das Standard-Transportabkommen übergeben. Darüber hinaus lieferte Naftogaz den Russen eine Roadmap mit Maßnahmen zur endgültigen Trennung des GTS-Betreibers vom Mutterkonzern. Kiew muss es bis zum 1. Dezember schaffen, diese Verpflichtung umzusetzen.

Die Ukraine reduzierte im Jahr 2018 den Transit von Erdgas durch ihr Gastransportsystem um 7,1 Prozent (6,68 Milliarden Kubikmeter) im Vergleich zu 2017 auf 86,78 Milliarden Kubikmeter. Einschließlich des Gastransits durch die Ukraine nach Europa beliefen sich die jährlichen Durchlaufmengen auf 83,84 Milliarden Kubikmeter (minus 7,6 Prozent gegenüber 2017), nach Moldawien strömten 2,94 Milliarden Kubikmeter (plus 8,6 Prozent).

[hrsg/russland.NEWS]

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