Die Preise für Lebensmittel Weizen und Mehl in Russland haben historische Höchststände erreicht, berichtet das Institut für Agrarmarktstudien (IKAR). Ihm zufolge überstiegen die Kosten für Weizenmehl die Rekorde von 2016 in fast allen russischen Regionen. Wie Experten erläutern, wurde der Preisanstieg durch die Verteuerung der Getreidepreise sowie durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer und das Wachstum der Wohnungs- und Versorgungskosten verursacht.
Die größten Getreidepreissteigerungen waren in den südlichen Regionen Russlands sowie in Mittel- und Nordwest zu verzeichnen. Unterstützt wurde dies durch hohe Exporte aufgrund gestiegener Weltmarktpreise bei einem schwachen Rubelkurs und der hohen Nachfrage nach Weizen aller Klassen aus dem Vieh- und Geflügelsektor, die bereits im Herbst aufgrund der unzureichenden Versorgung mit Getreide über Rohstoffmangel klagten“, heißt es in einer Pressemitteilung der IKAR.
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums haben sich die russischen Durchschnittspreise (ohne Mehrwertsteuer) für Weizen der 3. Klasse seit Jahresbeginn nicht verändert und blieben auf dem Stand Niveau von 10.705 Rubel (etwa 141 Euro) pro Tonne. Weizen der 5. Klasse kostet 9.176 Rubel pro Tonne, Futtergerste 9.450 Rubel pro Tonne.
Dagegen ist in den ersten zwei Januarwochen der Preis für Weizen der Klasse 4 um zwei Prozent auf 9.956 Rubel pro Tonne gestiegen.
Am 1. Januar wurde die Mehrwertsteuer in Russland von 18 auf 20 Prozent erhöht. Nach den Schätzungen von Rosstat betrug die Preiserhöhung vom 1. bis 9. Januar 0,5 Prozent. Die Bank von Russland rechnet für das erste Quartal 2019 mit einer Inflation von 5,5 bis 6 Prozent im Jahresdurchschnitt, mit einer anschließenden Abschwächung.
Rusprodsoyuz, der Verband der Lebensmittelindustrie, prognostiziert einen Anstieg der Lebensmittelpreise um 8 Prozent.
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