Die Ekosem-Agrar AG, deutsche Holdinggesellschaft der auf Milchproduktion in Russland ausgerichteten Unternehmensgruppe Ekoniva, hat ihren Umsatz in den ersten sechs Monaten 2019 um 62 % auf 156,8 Mio. Euro gesteigert (Vj. 96,6 Mio. Euro). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöhte sich die Milchleistung mit einem Anstieg von 68 % auf 352.000 Tonnen Rohmilch ebenfalls deutlich. Mit einem Umsatzanteil von 71 % bzw. 111,5 Mio. Euro (Vj. 62,0 Mio. Euro) bleibt der Verkauf von Rohmilch weiterhin die wichtigste Einnahmequelle der Unternehmensgruppe. Der Bereich Milchverarbeitung erreichte einen Umsatz von 17,6 Mio. Euro (Vj. 12,5 Mio. Euro) und trug damit mit 11 % zum Gesamtumsatz bei. Die Erlöse aus dem Bereich Ackerbau kamen auf 13,8 Mio. Euro (Vj. 11,1 Mio. Euro), entsprechend 9 % des Gesamtumsatzes. Der Umsatz mit Vieh- und Tierprodukten (Verkauf von Zuchtfärsen, Schlachtkühen und Mastbullen) belief sich auf 8,7 Mio. Euro (Vj. 9,9 Mio. Euro).
Die Gesamtherde in der Milchproduktion wurde im Rahmen des weiteren Ausbaus der Rohmilchproduktion im ersten Halbjahr 2019 von 133.060 auf 159.200 Rinder erweitert, die Milchkuhherde vergrößerte sich von ca. 63.100 auf rund 80.500 Tiere. Die tägliche Milchleistung stieg um 30 % von 1.650 Tonnen am 31. Dezember 2018 auf 2.150 Tonnen am 30. Juni 2019. Zum Stichtag kontrollierte die Gruppe eine landwirtschaftliche Nutzfläche von rund 579.000 Hektar (31.12.2018: ca. 504.000 Hektar).
Stefan Dürr, Hauptaktionär und Vorstandsvorsitzender der Ekosem-Agrar AG: „Unser operatives Geschäft hat sich in den ersten sechs Monaten 2019 weiter positiv entwickelt und wir haben wichtige Schritte im Ausbau unseres integrierten Geschäftsmodells gemacht. In der Milchproduktion haben wir im laufenden Jahr bereits acht neue Milchviehanlagen eröffnet und in der Milchverarbeitung unser Vertriebsnetz auf mittlerweile über 2.000 Verkaufsstellen erweitert. Ein ebenso wichtiger Meilenstein war die Erschließung der Region Leningrad im ersten Halbjahr und damit die Erweiterung unseres Tätigkeitsbereichs auf mittlerweile neun regionale Standorte.“
Die diesjährige Ernte ist aufgrund der guten Witterungsbedingungen bisher sehr zufriedenstellend ausgefallen und auch die Ernteerwartungen für die späteren Kulturen sind sehr positiv. Besonders bei Silo- und Körnermais wurde eine Rekordernte mit sehr hoher Qualität erzielt, sodass eine gute Futtergrundlage für eine hohe Milchleistung im nächsten Jahr zur Verfügung steht. Während sich die Preise für Sonnenblumen und Soja auf einem sehr niedrigen Niveau befinden, liegen die Mais- und Weizenpreise auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Insgesamt zieht der Vorstand für die diesjährige Erntesaison daher ein positives Zwischenfazit.
Die Betriebsleistung (Umsatz zuzüglich der Wert- und Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie biologischen Vermögenswerten und sonstige betriebliche Erträge) erhöhte sich im ersten Halbjahr 2019 deutlich um 65 % auf 267,1 Mio. Euro (Vj. 162,2 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg trotz erhöhter Aufwendungen für Personal und Material im Rahmen des Expansionskurses signifikant um 96 % auf 88,4 Mio. Euro (Vj. 45,0 Mio. Euro). Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 33,1 %. Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 56,6 Mio. Euro ebenfalls deutlich über dem Wert der Vorjahresperiode (26,9 Mio. Euro), die EBIT-Marge belief sich auf 21,2 %. Das Nettoergebnis erhöhte sich im Berichtszeitraum stark auf 23,2 Mio. Euro (Vj. 1,8 Mio. Euro).
Der Anstieg der Bilanzsumme zum 30. Juni 2019 auf 1,9 Mrd. Euro (31. Dezember 2018: 1,4 Mrd. Euro) liegt vor allem im deutlichen Ausbau der Rohmilchproduktion mit acht neueröffneten und sieben im Bau befindlichen modernen Milchviehanlagen in 2019 sowie in saisonalen Effekten begründet. Die Finanzverbindlichkeiten inklusive Leasingverbindlichkeiten beliefen sich auf 1,1 Mrd. Euro (31.12.2018: 844,8 Mio. Euro). Das Eigenkapital stieg aufgrund des positiven Nettoergebnisses sowie Währungseffekten von 174,3 Mio. Euro auf 231,1 Mio. Euro. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 12,1 % (31.12.2018: 12,9 %).
Basierend auf der derzeitigen Entwicklung des Konzerns geht der Vorstand von einem Anstieg der Milchkuhherde bis zum Jahresende auf ca. 100.000 Tiere sowie einen Anstieg der produzierten Rohmilch auf rund 800.000 Tonnen für das Gesamtjahr aus. Beim Umsatz erwartet der Vorstand für das Gesamtjahr bis zu 400 Mio. Euro.
Über Ekosem-Agrar
Die Ekosem-Agrar AG, Walldorf, ist die deutsche Holdinggesellschaft der Ekoniva Gruppe, eines der größten russischen Agrarunternehmen. Mit einem Bestand von über 165.000 Rindern in der Milchproduktion (davon rund 85.800 Milchkühe) und einer Milchleistung von ca. 2.150 Tonnen Rohmilch pro Tag zum 31. August 2019 ist die Gesellschaft größter Milchproduzent des Landes. Die Gruppe kontrolliert eine landwirtschaftliche Nutzfläche von rund 590.000 Hektar und zählt darüber hinaus zu den führenden Saatgutherstellern Russlands. Gründer und Vorstand des Unternehmens ist Stefan Dürr, der seit Ende der 1980er Jahre in der russischen Landwirtschaft aktiv ist und deren Modernisierung in den letzten drei Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt hat. Für seine Verdienste um den deutsch-russischen Agrar-Dialog wurde er 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Unternehmensgruppe ist mit über 13.000 Mitarbeitern in neun Regionen in Russland vertreten. Ekosem-Agrar hat im Geschäftsjahr 2018 eine Betriebsleistung von 377 Mio. Euro und ein bereinigtes EBITDA von 116 Mio. Euro erwirtschaftet.
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