Ehemalige österreichische Außenministerin in den Aufsichtsrat von Rosneft berufen

Ehemalige österreichische Außenministerin in den Aufsichtsrat von Rosneft berufen

Die russische Regierung hat Karin Kneissl, ehemalige Außenministerin Österreichs, für den Posten eines unabhängigen Direktors im Vorstand von Rosneft berufen, berichtet TASS unter Berufung auf einen Regierungserlass.

Neben Kneissl wurde auch der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, der seit 2017 Vorstandsvorsitzender von Rosneft ist, zum unabhängigen Direktor berufen. Der Chef des Unternehmens, Igor Setschin, ist Schröders Stellvertreter im Vorstand.

Als Kandidaten für den Aufsichtsrat des Ölgiganten kandidierten aus Russland die derzeitigen Mitglieder: der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Novak, der Präsidentenberater Maxim Oreshkin und Setschin selbst.

Neben Schröder sitzen im Rosneft-Vorstand die Europäer Matthias Warnig (ein ehemaliger Stasi-Offizier), Bernard Looney (ein irischer Geschäftsmann) und der deutsche Banker Hans-Jörg Rudloff.

Kneissl ist Berufsdiplomatin und Orientalistin, die 2017 als Ministerin im ersten Kabinett von Bundeskanzler Sebastian Kurz über eine Quote der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei Österreichs (APS) übernommen wurde. Nach einem großen politischen Skandal und dem Austritt der APS aus der Regierung blieb Kneissl als parteilose Ministerin im Übergangskabinett, trat aber nicht in die neue Regierung ein.

Kneissls Arbeit im österreichischen Außenministerium wurde kritisiert, weil Präsident Putin im August 2018 zu ihrer Hochzeit mit dem Finanzier Wolfgang Meilinger eingeflogen war. Putin überreichte dem Brautpaar ein Gemälde, ein Butterfass, einen Tula-Samowar und einen Auftritt des Kuban-Kosakenchors. Putin tanzte mit der Braut auf der Hochzeit.

[hmw/russland.NEWS]

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