Chinesische Autos erreichen den russischen Premium-Markt

Chinesische Autos erreichen den russischen Premium-Markt

„Die Chinesen lernen schnell“, heißt es seit vielen Jahren. Aber vor nicht allzu langer Zeit schien das nichts zu bedeuten – chinesische Autos blieben unbedeutend, und nur die russischen Lada und Daewoo, die in Usbekistan montiert werden, waren in der „Coolness“-Rangliste unter ihnen. Doch das hat sich geändert. Die Chinesen haben gelernt. Jetzt verkaufen sie ziemlich teure Autos auf dem russischen Markt.

Nach Angaben der Agentur Avtostat lag der Anteil chinesischer Marken im Premiumsegment im vergangenen Sommer bei 64 Prozent, bis Mitte 2024i st er auf 81 Prozent gestiegen. Die beliebtesten Marken im Premiumsegment sind Exeed, Tank und Lixiang.

Allerdings ist noch nicht allen Käufern klar, warum sich ein Unternehmen als Premiummarke bezeichnet. Beispielsweise kostet das billigste Auto der Marke Exeed – das Modell LX – mit Rabatten 25.000 Euro 2,52 Millionen Rubel. Etwa die gleiche Summe wird für andere Crossover im Massensegment mit ähnlichen Abmessungen verlangt.

Es gibt Marken, die nicht versuchen, im Massensegment mitzuspielen. So wird die billigste Crossover-Marke Hongqi (chinesisch: „Rotes Banner“) inzwischen für 40.000 Euro 3,99 Millionen Rubel verkauft. Es handelt sich um den Hongqi HS3, der mit einem 245-PS-Motor und Frontantrieb ausgestattet ist. Es gibt auch Allradantrieb, aber dafür muss man schon 46.000 Euro 4,6 Millionen Rubel hinblättern. Der teuerste Hongqi in Russland ist ein großer Geländewagen E-HS9 mit Elektromotor. Dieses Modell kostet in der Topausstattung zwischen 95 und 130.000 Euro 9,5 und 12,8 Millionen Rubel.

Es gibt noch teurere Autos, die offiziell nach Russland geliefert werden. So kostet der chinesische Minivan Voyah in der Version Dream First mit einem 394 PS starken Hybridmotor inklusive Rabatten 140.000 Euro13,9 Millionen Rubel. Ohne Rabatte kostet das Modell 170.000 Euro 17 Millionen Rubel. Zur interessanten Ausstattung des Wagens zählen ein versenkbares 34-Zoll-Display für Passagiere in der zweiten Reihe, integriertes 5G + WLAN, ein vollautomatisches Einparksystem, ein Videorecorder und eine Luftfederung.

Und wenn man nur auf die Preislisten schauen und die Rabatte ignoriert, ist das teuerste offiziell in Russland gelieferte chinesische Auto der fünf Meter lange SUV M-Hero I. Es hat drei Elektromotoren und einen Benzinmotor. Die Gesamtleistung des Antriebs beträgt 816 PS, das maximale Drehmoment liegt bei 1050 Nm. Bis zu 175 Kilometer kann das Auto mit Strom fahren, dann schaltet sich der Benzinmotor ein und lädt die Batterien wieder auf. Damit erhöht sich die Reichweite sofort auf 750 Kilometer.

Die Dynamik des großen und schweren SUV ist angenehm: Beschleunigung auf hundert in 6 Sekunden, und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei mehr als 190 km/h. Darüber hinaus gibt es eine Möglichkeit, die Bodenfreiheit um maximal 326 mm zu verändern, gibt es eine lenkbare Hinterachse, sowie sechs USB-Ports mit Typ A und Typ C. Der Startpreis beginnt bei 160.000 Euro 15,99 Millionen Rubel, mit Optionen bei mehr als 180.00 Euro 18 Millionen Rubel. Allerdings geben die Händler Rabatte und man kann dieses Modell für durchschnittlich 140.000 Euro 13,5-14,5 Millionen Rubel kaufen.

Noch teurer sind chinesische Autos, die von inoffiziellen Händlern ins Land gebracht werden. Der teuerste „Chinese“ unter den SUVs ist derzeit der BYD Yangwang U8.

Er ist ein wahres Monster. Er ist 5319 mm lang, hat einen Semi-Autopiloten, sieben Bildschirme in der Kabine, Sessel mit Belüftung und Massage, Satellitentelefon. Aber man kauft den Yangwang U8 nicht wegen seiner Größe oder seiner Ausstattung. Sondern wegen seines Antriebs. Gleich vier Elektromotoren treiben den Giganten an – mit insgesamt 1197 PS. Dank dieser Leistung beschleunigt der große SUV in nur 3,6 Sekunden von null auf hundert.

Der BYD Yangwang U8 hat noch eine Überraschung parat: einen guten alten 2-Liter-Benzinmotor. Wenn die Batterien leer sind, wird Erdöl verbrannt und die Atmosphäre verschmutzt. Doch mit dem BYD Yangwang U8 kommt man überall problemlos hin.

Nach Verkaufsanzeigen kostet der neuen BYD Yangwang U8 zwischen 170 und 180.000 Euro 17-18 Millionen Rubel, aber das ist unter Berücksichtigung der Rabatt-Programme von Händlern für Autos, die 2023 produziert wurden. Für Autos von 2024 Jahr verlangen sie 220 bis 250.000 Euro 22-25 Millionen Rubel.

Es gibt ein Auto der Marke BYD , das noch teurer ist. Es heißt Yangwang U9. Es ist ein Hypercar (eine Steigerung von Supersportwagen, die mit dem Bugatti Veyron aufkam), das vier Elektromotoren hat (aber keinen „rettenden“ Benzinmotor). Die Leistung beträgt 1306 PS und das maximale Drehmoment liegt bei verrückten 1680 Nm. Außerdem gibt es eine hydropneumatische Federung, eine Beschleunigung auf 100 km/h in 2,3 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 309 km/h. Der Preis liegt bei 370.000 Euro 36,7 Millionen Rubel.

Ein weiterer chinesischer E-Hypercar ist das Modell GAC Aion Hyper SSR mit 1224 PS, angeblicher Reichweite von 506 Kilometer, Allradantrieb und Karbonkarosserie. Der Preis liegt bei 320.000 Euro 31,5 Millionen Rubel.

Auch in der Kategorie der chinesischen Limousinen gibt es Rekordbrecher, die es in Sachen Luxus mit Rolls-Royce und Bentley aufnehmen können. So misst die bei uns offiziell importierte Limousine Hongqi H9 „nur“ 5137 mm (und kostet 78.000 Euro 7,8 Millionen Rubel), der Hongqi H9 Plus bereits 5537 mm. Modelle des Jahres 2022 mit 3-Liter-Motor und 283 PS kosten in Russland 135 bis 150.000 Euro 13,5 bis 15 Millionen Rubel.

Heute gibt es auf dem Markt einige chinesische Modelle, die mehr als 100.000 Euro 10 Millionen Rubelkosten. Meist werden sie inoffiziell angeboten, haben Elektromotoren und eine Leistung von mehr als 500 PS. Neben den bereits genannten sind dies Autos von Zeekr, Nio, HiPhi und anderen. Und jedes Jahr werden es mehr werden.

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