Bis Ende April werden die Lada-Verkäufe in Russland voraussichtlich um ein Drittel im Jahresvergleich zurückgehen, sagte AwtoWAS-Chef Maxim Sokolow. Ihm zufolge verzeichnet der Autohersteller auf dem Gesamtmarkt einen kräftigen Nachfragerückgang – um fast 50 Prozent.
„Letztes Jahr wurden im April rund 45.000 Autos verkauft, im März waren es 42.000. Dieses Jahr sagen wir, dass wir, so Gott will, im April die 30.000er-Marke erreichen werden“, sagte Sokolow der Nachrichtenagentur Tass.
Wenn der Automarkt von AwtoWAS „gesäubert“ werde, so Sokolow, werde der Rückgang noch stärker ausfallen – um 60 Prozent oder mehr. Der Konzernchef merkte an, dass dies bereits zu „gewissen Schwierigkeiten“ in der Arbeit der einheimischen Autoindustrie führe.
In der vergangenen Woche wurde im Wolga-Automobilwerk ein neues Modell, der Lada Iskra, vorgestellt. Experten glauben, dass dieses Auto das meistverkaufte Auto im Programm der Marke werden kann, aber dem Lada Granta und dem Lada Vesta einige Käufer wegnehmen wird.
Obwohl Anfang April dieses Jahres berichtet wurde, dass AwtoWAS die Produktion seines beliebtesten Modells, des Lada Granta, im Zusammenhang mit der notwendigen Umrüstung der Anlagen für die Produktion des Iskra, einstellt, sagte Konzernchef Maxim Sokolow jüngst, dass AwtoWAS den Lada Granta, das beliebteste Modell auf dem Markt, so lange weiter produzieren wird, wie die Nachfrage danach besteht. Auf der SPIEF im Juni 2024 hatte er angekündigt, dass AwtoWAS die Produktion des Lada Granta in den nächsten fünf Jahren einstellen will. „Wir werden das Produktionsvolumen des Lada Iskra schrittweise erhöhen. <…> und uns allmählich von der Produktion des Lada Granta verabschieden“, so Sokolow.
Die Serienproduktion des neuen Modells von AwtoWAS, des Lada Iskra, begann am 19. April im Stammwerk des Herstellers in Togliatti. Bislang positioniert sich das Modell in der Nische zwischen Granta und Vesta.
Der Iskra wird in drei Karosserievarianten – Limousine, Kombi und Kombi Cross – mit 1,6-Liter-Motoren mit 90 und 106 PS angeboten. Für die stärkere Version stehen sowohl ein manuelles 6-Gang-Getriebe als auch ein Automatikgetriebe zur Verfügung. Der Iskra wird in der günstigsten Konfiguration ab 1,2 Millionen Rubel kosten und am 20. Juli in den Verkauf gehen.
Düstere Nachrichten gibt es von der Vermarktung des Elektroautos von Lada. Nach Angaben der branchenübergreifenden Analyseholding ASM konnte AwtoWAS seit Produktionsbeginn im September 2024 nur ein Elektroauto Lada e-Largus verkaufen. Das Modell ist nur auf Bestellung erhältlich, die Nachfrage ist jedoch gering. Das liegt unter anderem an den Kosten, die sich auch unter Berücksichtigung des Rabatts im Rahmen des staatlichen Programms auf rund 3 Millionen Rubel (derzeit gut 32.000 Euro) belaufen. Der einzige e-Largus wurde im ersten Quartal 2025 zugelassen.
Beim Produktionsstart hatte AwtoWAS versprochen, bis Ende 2024 mehrere Dutzend Fahrzeuge dieses Typs zu produzieren. Der Lada e-Largus ist mit einem 163 PS starken Elektromotor und einer Batterie ausgestattet, die je nach Modell und Zuladung eine Reichweite von 320 bis 420 km ermöglicht.
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