Die Bank von Russland hat einen Bericht über die Entwicklung der Finanzmärkte unter Sanktionen veröffentlicht (.pdf). Als eine der Hauptprioritäten nennt die Regulierungsbehörde die Wiederherstellung der Nachhaltigkeit der Finanzinstitute und ihre Beteiligung am Strukturwandel der Wirtschaft. Die Zentralbank weist darauf hin, dass die Sperrung russischer Vermögenswerte aufgrund von Sanktionen Risiken für Bürger und Unternehmen bei der Verwendung von US-Dollar und Euro mit sich bringt. Unter diesen Umständen beabsichtigt die Regulierungsbehörde, die Abwertung zu beschleunigen und wird zusätzliche Maßnahmen einführen, um die Geschäfte der Banken in Dollar und Euro zu reduzieren. Nicht-Finanzinstituten wird empfohlen, Dollar und Euro in Yuan und andere freundliche Währungen umzutauschen.
Die Bank von Russland erwägt verschiedene Ansätze für den Umgang mit gesperrten Vermögenswerten russischer Staatsbürger und Verbindlichkeiten gegenüber Staatsbürgern unfreundlicher Länder, sieht aber den Rückkauf von gesperrten Vermögenswerten nicht als Lösung an, da dies mit umfangreichen Geldemissionen verbunden ist.
Die Regulierungsbehörde plant, das derzeitige System der Risikoprämien für Fremdwährungskredite und -wertpapiere durch neue Prämien zu ergänzen, einschließlich solcher, die nach dem Emittenten der Währung differenzieren – unfreundliche Staaten oder nicht unfreundliche Länder. Die Zentralbank wird prüfen, ob es angemessen ist, höhere Mindestreserveanforderungen für Verbindlichkeiten der Banken in toxischen Währungen einzuführen.
Um das Währungsrisiko zu verringern, sollte der schrittweise Ausstieg der Banken aus der Verwendung „toxischer“ Währungen gleichmäßig auf beiden Seiten ihrer Bilanzen erfolgen. Regulierungsmaßnahmen, die von der Verwendung von Währungen unfreundlicher Länder abhalten, können auch auf Nicht-Bank-Finanzinstitute angewandt werden“, heißt es in dem Bericht.
Die Bank von Russland beabsichtigt, die Entwicklung rechtlicher und operativer Mechanismen zu fördern, um eine gleichmäßigere Verteilung des Kreditrisikos innerhalb des Bankensektors zu erleichtern. Prioritäre Investitionsprojekte und -programme sollten in erster Linie aus dem Staatshaushalt finanziert werden, heißt es in dem Dokument.
Die Zentralbank betont, dass die Voraussetzungen für den Übergang zur Verwendung nationaler Währungen, einschließlich des russischen Rubels, im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr geschaffen werden müssen.
„In Anbetracht der Tatsache, dass die Möglichkeiten zur Verwendung von Landeswährungen bei Abrechnungen von der Verfügbarkeit liquider Devisen- und Geldmärkte abhängen, ist die Bank von Russland bereit, Mechanismen für ihre Teilnahme an den Anfangsphasen bei der Einführung von Segmenten des Handels mit Landeswährungen auf dem Devisenmarkt zur Unterstützung der Liquidität in Betracht zu ziehen“, so die Zentralbank.
hmw/russland.NEWS
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