Yandex in Gefahr? Ein Gesetzentwurf setzte dem Internetgiganten zu

Yandex in Gefahr? Ein Gesetzentwurf setzte dem Internetgiganten zu

Die russische Suchmaschine Yandex hat eine neue App namens Sloy (aus dem Russischen übersetzt: Schicht) gestartet, die Kleidungsstücke erkennt, die eine Person trägt, sobald ein Video erstellt wird.

Der Hauptinhalt von Sloy sind Videos mit einer Dauer von bis zu 90 Sekunden in verschiedenen Genres. Autoren können sie in ihrem Stream veröffentlichen, indem sie Effekte, Filter und Masken mit dem integrierten Video-Editor und speziell für Sloy aufgenommenen Musikspuren hinzufügen. Sloy nutzt hoch entwickelte Technologie von Yandex. Die App erkennt automatisch die Kleidung im Video und schlägt die Namen der Kleidungsstücke dank der Computer-Vision-Technologie vor.

Fast zeitgleich sanken die Aktien des russischen IT-Giganten jedoch um 20 Prozent. Am Abend des 11. Oktober belief sich die Kapitalisierung von Yandex auf 732,2 Milliarden Rubel, was fast 89 Milliarden Rubel weniger war als am Vortag. Grund war ein neues Gesetz, das der Staatsduma in diesem Sommer vorgelegt wurde und das die Beschränkung des ausländischen Kapitals an für Russland bedeutenden Internetunternehmen um 20 Prozent vorsah.

Im Falle der Nichteinhaltung dieser Vorschrift wären die Unternehmen aufgefordert, die Verbreitung von Werbung über ihre Ressourcen oder Dienstleistungen zu untersagen. Die Generaldirektorin von Yandex in Russland, Elena Bunina, bezeichnete die Gesetzesvorlage als „zerstörend“. Ihrer Meinung nach wird die Initiative Yandex den Zugang zu ausländischen Investitionen versperren und wichtige Mitarbeiter entziehen, weshalb das Unternehmen seine Entwicklungen einstellen wird.

Gestern wurde bekannt, dass die russische Regierung empfahl, die Gesetzesvorlage für bedeutende Internetressourcen zu ändern, indem eine Auslandsbeteiligungsgrenze von 50 Prozent abzüglich einer Aktie festgelegt wird. Das berichtete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf eine eigene Quelle im Parlament. Darüber hinaus soll der Gesetzentwurf klare Kriterien für die Einstufung einer Informationsressource als bedeutend enthalten.

[hrsg/russland.NEWS]

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