Wirtschaftsministerium sieht Coronavirus als Bedrohung für Russlands Entwicklung

Wirtschaftsministerium sieht Coronavirus als Bedrohung für Russlands Entwicklung

Das Coronavirus und seine Verbreitung schlägt sich in der Prognose der sozioökonomischen Entwicklung Russlands nieder. Zusätzlich zur schwachen Weltwirtschaft verlangsamt die epidemiologische Situation in China die chinesische Wirtschaft, worauf die Finanzmärkte negativ reagieren, so das russische Wirtschaftsministerium. Die aktualisierte Fassung der vom Ministerium erstellten mittelfristigen Makro-Prognosen bis 2024 befindet sich in ressortübergreifender Abstimmung.

Das Ministerium ging bei der Prognose von einem globalen Wirtschaftswachstum von 2,8 bis 2,9 Prozent aus. Der Ölpreis dürfte ebenfalls sinken – von 57,7 US-Dollar pro Barrel im Jahr 2020 auf 53 Dollar im Jahr 2024.

Obwohl der Warenaustausch mit China nicht eingeschränkt ist, wirkt sich die Situation mit Coronavirus bereits auf wichtige Industriesektoren aus. Neben den sinkenden Preisen für Öl und Gas ist auch die Metallindustrie betroffen. Forst- und Automobilindustrie sehen ernsthafte Risiken. Nur einige Hersteller von Düngerstoffe Düngemitteln könnten von steigenden Kosten profitieren. Insgesamt sind sich die Experten einig, dass negative Folgen für die russische Wirtschaft nicht vermieden werden können.

Wegen der Ausbreitung der Krankheit hat Russland den Personenverkehr mit China ab dem 3. Februar Null Uhr eingestellt.

Ministerpräsident Michail Mischustin verschob aufgrund des Verbreitung des Coronavirus 2019-nCoV endgültig das russische Investitionsforum in Sotschi. Die Veranstaltung war für den 12. bis 14. Februar geplant. Er habe bereits angeordnet, die Frage des Kostenausgleichs an die Organisatoren des Forums zu prüfen.

Das chinesische Coronavirus ist in Russland als gefährliche Krankheit eingestuft und unterliegt damit dem nationalen Infektionskontrollplan.  „Dies wird die Abschiebung von mit dem Coronavirus identifizierten Ausländern ermöglichen, wenn sie an einer solchen Krankheit leiden, und spezielle restriktive Maßnahmen einleiten, einschließlich Isolation und Quarantäne“, sagte der Premierminister bei einem Treffen mit Regierungsmitgliedern.

In Russland wurden zwei Fälle von Infektionen verzeichnet. Bei beiden handelt es sich um chinesische Staatsbürger, die aus China angereist sind.

An dem im Dezember 2019 in China entdeckten Virus starben bisher mehr als 360 Menschen, die Zahl der Infizierten übersteigt 17.000 Personen.

[hrsg/russland.NEWS]

Kommentare