Weltbank verbessert BIP-Wachstumsprognose für Russland

Weltbank verbessert BIP-Wachstumsprognose für Russland

Die Weltbank hat ihre Prognose für das russische BIP-Wachstum in den Jahren 2021 und 2022 auf 3,2 Prozent verbessert, so das Entwicklungsinstitut in einem Bericht über die russische Wirtschaft. In ihrem letzten Bericht prognostizierte die WB für Russland ein Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent im Jahr 2021 und 3,2 Prozent im Jahr 2022.

„Im Jahr 2021 wird das russische BIP voraussichtlich um 3,2 Prozent wachsen, gefolgt von einer Wachstumsrate von 3,2 Prozent im Jahr 2022 und 2,3 Prozent im Jahr 2023“, heißt es in dem Bericht.

Experten erwarten, dass „die Erholung der wirtschaftlichen Aktivität, die auf dem Wachstum des Haushaltskonsums und des Investitionswachstums basiert, durch eine Wiederbelebung der Weltwirtschaft, steigende Ölpreise und weiche monetäre Bedingungen auf dem heimischen Markt im Jahr 2021 unterstützt werden wird.

Das optimistische Szenario geht von einer Beschleunigung des BIP-Wachstums in Russland in den Jahren 2021, 2022 und 2023 auf 3,8 Prozent, 4,8 Prozent bzw. 3,3 Prozent aus, das pessimistische Szenario erwartet 2,6 Prozent, 0,7 Prozent bzw. 0,6 Prozent.

Darüber hinaus vermutet die Weltbank, dass die Armutsquote in Russland von 12,1 Prozent im Jahr 2020 auf 11,4 Prozent im Jahr 2021 sinken wird. Das Ziel, die Armut bis 2030 mit dem derzeitigen Ansatz auf 6,6 Prozent zu halbieren, sei aber selbst im günstigsten Wachstumsszenario nicht erreichbar.

Das russische Sozialhilfesystem ist sehr kostspielig. Das Russland gibt mehr als 3 Prozent des BIP für Sozialhilfe aus, oder 30 Milliarden US-Dollar, was dem doppelten Weltdurchschnitt entspricht. Die WB schlug den russischen Behörden einen billigen (0,33 Prozent des BIP pro Jahr), aber angeblich wirksamen Weg, um die Ergebnisse zu verbessern: die Armen für ihr Einkommensdefizit 2800 Rubel pro Monat zu entschädigen. Der Hauptfehler des Systems bestehe darin, dass es nicht speziell darauf abzielt, den Armen zu helfen. „Die Armen, auf die 2018 13 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes entfielen, erhielten nur 10 Prozent der Sozialhilfezahlungen“, schreibt die WB.

„Das Hauptrisiko für die Prognose ist die Entwicklung der Pandemie. In einem pessimistischen Szenario könnten neue Pandemieausbrüche auf der ganzen Welt und die Verbreitung neuer Virusstämme dazu führen, dass restriktive Maßnahmen länger und in mehr Ländern aufrechterhalten werden müssen. In diesem Fall könnte Russland 2022 in die Rezession zurückkehren“, so der Bericht der Weltbank.

[hrsg/russland.NEWS]

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