Russischer Haushalt verlor 376 Milliarden Rubel innerhalb von drei Jahren durch illegalen Alkohol

Russischer Haushalt verlor 376 Milliarden Rubel innerhalb von drei Jahren durch illegalen Alkohol

In den Jahren 2017 bis 2020 verlor der russische Haushalt etwa 4,2 Milliarden Euro durch die Aktivitäten von Herstellern und Verkäufern von illegalem Alkohol, wie aus einem Bericht über den Zustand des russischen Marktes für verbrauchssteuerpflichtige Waren hervorgeht, der vom Büro des Wirtschaftsombudsmannes Boris Titow für den russischen Präsidenten erstellt wurde. Die Verluste der Produzenten beliefen sich im gleichen Zeitraum auf 135 Millionen Dekaliter.

Aus dem Dokument geht auch hervor, dass der Preis für eine Flasche illegalen Wodkas in Russland etwa 150 Rubel beträgt. Etwa zwei Drittel dieses Preises erhalten die Schwarzbrenner als Einkommen, heißt es in dem Bericht.

Der Mindestverkaufspreis für Wodka beträgt in Russland 243 Rubel pro 0,5 Liter, umgerechnet 2,72 Euro. Die Verbrauchssteuer macht 47 Prozent (113 Rubel) aus, die Mehrwertsteuer 17 Prozent (41 Rubel), und die Produktionskosten 12 Prozent (30 Rubel). Verbrauchssteuer und die Mehrwertsteuer machen somit 63 Prozent (154 Rubel) der Kosten für eine legale Flasche Wodka aus. Die Hersteller von illegalem Wodka zahlen keine Steuern, wodurch sie überschüssige Gewinne erzielen.

Wie eine Studie der Group-IB aus dem letzten Dezember gezeigt hat, blieb der illegale Alkoholumsatz im Internet im Jahr 2020 auf dem Niveau von 2019 und belief sich auf 2,5 Milliarden Rubel. Der Umsatz des illegalen Online-Verkaufs von Alkohol betrug im Jahr 2017 1,7 Milliarden Rubel, im Jahr 2018 waren es 2,1 Milliarden Rubel.

Ombudsmannes Boris Titow schlug für den Kampf gegen den illegalen Alkoholmarkt ein Verbot des offenen Verkaufs von Akoholdestillen in Russland vor. Das Interesse der Russen am Kauf von Destilliergeräten ist gewachsen. Im Jahr 2020 verzeichnete Yandex in Russland 1,6 Millionen Anfragen für den Kauf solcher Geräte, im Jahr 2019 waren es 1,2 Millionen.

Außerdem schlagen die Autoren des Berichts vor, den Verbrauchssteuersatz für Alkoholprodukte für drei Jahre einzufrieren, da „eine Erhöhung des Verbrauchssteuersatzes das Wachstum des illegalen Umsatzes von Alkohol stimuliert“. Gleichzeitig wird vorgeschlagen, die Beschränkungen für die Lizenzierung von Einzelhandelsverkäufen von Alkohol aufzuweichen und den Online-Verkauf von Alkohol zu legalisieren.

[hrsg/russland.NEWS]

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