Was passiert im März mit dem Rubelkurs?

Der allgemeine Risikoappetit der Investoren wird den Rubel im nächsten Monat stark beeinflussen. Die sich verschlechternde Situation mit dem Coronavirus führte zu einer Korrektur an den Finanzmärkten und einer Risikoaversion, wodurch die russische Währung ernsthaft geschwächt wurde. Am Vortag hatte der Dollar die 66 Rubel-Marke deutlich überschritten.

Wenn sich die Situation nicht zum Besseren ändert, wird ein Rückgang der Wirtschaftstätigkeit zu einer vorsichtigen Haltung der Anleger gegenüber riskanten Vermögenswerten beitragen, was eine weitere Abschwächung der russischen Währung bedeutet, sagt Wladimir Pomytkin, Leiter der strategischen Analyse und Modellierung der SMP Bank.

Ein wichtiges Ereignis im März wird zudem ein Treffen der OPEC+-Länder sein, bei dem die Kartellteilnehmer Lösungen zur Stützung der Ölpreise entwickeln wollen. Die Wiederherstellung des Barrel-Preises wird den Rubel unterstützen können, glaubt Pomytkin.

Interne Faktoren im März sprechen für die saisonale Schwäche des Rubels (die Nachfrage nach Energieressourcen sinkt nach dem Winterhoch, was die Handelsbilanz verschlechtert), sagt Oleg Kochetkow, Leiter der Abteilung für Devisenoperationen der MTS Bank. Wenn sich die Situation mit dem Coronavirus verschlechtert, kann der Rubel aufgrund der kombinierten Wirkung interner und externer Faktoren deutlich sinken, räumt er ein. Die Auswirkungen des Virus auf die Weltwirtschaft sind unvorhersehbar, weswegen die Marktteilnehmer regelmäßig ihre Prognosen für eine Verschlechterung überprüfen, betont der Analyst.

Nach Pomytkins Prognose sollte die Marktkorrektur im Allgemeinen nur vorübergehend sein, und während dieser Zeit wird der Rubel unter Druck geraten. Daher könnte die russische Währung kurzfristig auf 67 Rubel pro Dollar fallen, schließt er nicht aus. Im März können wir im Allgemeinen mit einer Bandbreite von 64 bis 67 Rubel pro Dollar rechnen, sagt der Analyst. Bei einem extrem negativen Szenario der Coronavirus-Verbreitung könnten die Ziele viel höher liegen, fügt Kochetkow hinzu.

[hrsg/russland.NEWS]