Verkauf von unfertigen Wohnungen in Russland ab 2020 verboten?

Die Probleme des Baukonzerns Urban Group können für alle russischen Bauunternehmen teuer werden. Und für Käufer, die für das Risiko bereit sind, eine Wohnung während der Bauphase für einen wesentlich günstigeren Preis zu kaufen. Die Regierung diskutiert ein totales Verbot der gemeinsamen Baufinanzierung ab 2020. Für private Unternehmen kann dies die Arbeit auf dem Wohnungsbaumarkt unrentabel machen.

Am 30. Mai erörterte Präsident Wladimir Putin das Modell der Co-Finanzierung mit Beamten und Bauträgern. Letztere versuchten eine Abschwächung desjenigen zu erreichen, was aufgrund eines Gesetzes, das den Prozess der geteilten Bautätigkeit erschwert und Co-Investoren schützt, ab dem 1. Juli 2019 eintreten soll. Im Gegensatz dazu forderte Putin aber, dass Behörden ab 2020 den Verkauf von unvollendeten Wohnungen verbieten können, schreibt Wedomosti.

Die aktuelle Fassung des Gesetzes, die am 1. Juli 2019 in Kraft tritt, verbietet das Eigenkapitalmodell nicht formell, macht es aber weniger profitabel. Das Geld, das der Käufer für eine Wohnung während der Bauphase bezahlt, können Bauträger erst nach der Übergabe des Wohnraums erhalten. Vorher muss es auf einem speziellen Bankkonto bei liegen, zu dem weder der Käufer noch der Verkäufer Zugang hat. Bauträger müssen ihre Projekte mit eigenen Geldern finanzieren oder es sich von Banken leihen.

Die Verschärfung der Position der Behörden ist mit den Problemen der großen Moskauer Baugruppe Urban Group verbunden. Das Unternehmen hat die Registrierung von Baugemeinschaftsverträgen ausgesetzt und sucht Investoren für unvollendeten Wohnraum. Im Falle eines Konkurses der Urban Group wird die Liste der betroffenen Co-Bauherren um weitere 16.000 Personen wachsen.

Der Preisunterschied zwischen der Wohnung in der Anfangsphase des Baus und nach seiner Fertigstellung kann 30 bis 40 Prozent erreichen. Im Falle eines Verbots dieses Finanzierungsmodells werden die Kosten für Wohnungen um 15 Prozent steigen, sagen von Wedomosti befragte Bauunternehmer.

Putins Pressesprecher Dimitri Peskow hat sich über die Berichte bisher nicht geäußert.

[hub/russland.NEWS]

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