Studie: Russische Regionen nach Anteil der Mittelschicht

Studie: Russische Regionen nach Anteil der Mittelschicht

Nicht mehr als 20 Prozent der Gesamtzahl der Russen in 71 Regionen Russlands können laut einer Studie der Mittelschicht zugerechnet werden. Im Gebiet der Jamal-Nenzen sind dies 45 Prozent und in Inguschetien 2 Prozent.

Die Studie basiert auf Daten von Rosstat. Mit Mittelklasse sind Familien gemeint, die es sich leisten können, ein Auto und eine Wohnung zu kaufen, die der Anzahl der Familienmitglieder entsprechen. Nach monatlichen Zahlungen für Autokredite und Wohnungsbaudarlehen sollten für die täglichen Ausgaben mindestens das doppelte regionale Existenzminimum pro Person verbleiben. Darüber hinaus wurden nur Familien berücksichtigt, in denen mindestens eine Person einen Arbeitsplatz hat.

Die Ergebnisse des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen sind mit den relativ hohen Löhnen und niedrigen Wohnkosten verbunden. Das gilt auch für die Region Magadan (34,5 Prozent) und den Autonomen Kreis Tschuktschen (33,8 Prozent).

Die Top-Ten-Regionen mit einem hohen Anteil an der Mittelschicht sind: Autonomer Kreis der Jamal-Nenzen – 45,2 Prozent, Magadan Region – 34,5 Prozent, Autonomer Kreis der Tschuktschen – 33,8 Prozent, Autonomer Kreis der Chanten und Mansen (Jugra) – 32,1 Prozent, Autonomer Kreis der Nenzen – 28,9 Prozent, Gebiet Sachalin – 27,4 Prozent, Moskau – 26,8 Prozent, St. Petersburg – 25,7 Prozent, Republik Sacha (Jakutien) – 22,8 Prozent und die Region Kamtschatka – 22,2 Prozent.

Die Forscher haben die Werte der ersten fünf Gebiete mit dem hohen Anteil an Bodenschätzen und dem schwierigen Klima erklärt, da sich nicht viele Familien dort ein Haus fürs Leben kaufen. Viele Menschen kaufen Wohnungen und Häuser in anderen Regionen des Landes für eine spätere Umsiedlung, was wiederum niedrigere Immobilienpreise in den Nord-Regionen zur Folge hat und den Anteil der Mittelschicht erhöht. Die Gehälter in Moskau und St. Petersburg sind hoch, aber die Lebenshaltungskosten sind es auch.

Die letzten zehn Plätze (76. bis 85. Platz) dieser Bewertung belegen: Gebiet Orjol – 6,1 Prozent, Republik Nordossetien-Alanien – 5,8 Prozent, Gebiet Iwanowo – 5,6 Prozent, Republik Krim – 5,5 Prozent, Republik Kalmückien – 4,9 Prozent, Karatschai-Tscherkessische Republik – 4,4 Prozent, Kabardino-Balkarische Republik – 4,1 Prozent, Republik Dagestan – 2,9 Prozent, Tschetschenische Republik – 2,5 Prozent und die Republik Inguschetien – 1,9 Prozent.

Die Studie zeigt, dass es in den letzten fünf Regionen aufgrund der hohen Geburtenrate große Familien gibt, aber die niedrigen Löhne nicht ausreichen, um sie als Mittelklasse einzustufen. Die ersten fünf Regionen erhielten ihre Bewertung aufgrund des geringen Anteils der Bevölkerung mit hohen Gehältern.

Der Medianwert des Anteils der Familien, der in den Regionen der Mittelschicht zugerechnet werden kann, liegt der Studie zufolge bei 11,4 Prozent. Das bedeutet, dass jeweils etwa die Hälfte der Regionen einen höheren und einen niedrigeren Anteil an Familien der Mittelschicht und haben. Die Gehälter wurden auf der Grundlage von zwölf Monatsgehältern vom 1. Juni 2018 bis zum 1. Juni 2019 ermittelt.

Frühere Studie hatten gezeigt, dass eine russische Familie für ein „normales Leben“ 78.000 Rubel pro Monat (gut 1000 Euro) braucht und dass 65 Prozent der russischen Familien über keine Ersparnisse verfügen.

[hub/russland.NEWS]

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