Stefan Dürr, Vorstandsvorsitzender der Ekosem-Agrar AG, wurde am Montag der Dr. Friedrich Joseph Haass-Preis des Deutsch-Russischen Forums für sein Engagement in der deutsch-russischen Zusammenarbeit im Agrarbereich verliehen. Weitere Preisträger waren Graciela Bruch, Vorstandsvorsitzende der Globus-Stiftung, sowie Dr. Andreas Meyer-Landrut, Ehrenvorsitzender und Gründungsmitglied des Deutsch-Russischen Forums.
Der Dr. Friedrich Joseph Haass-Preis ist benannt nach dem deutsch-russischen Mediziner aus Bad Münstereifel, der sich im 19. Jahrhundert für Gefangene und Obdachlose in Russland einsetzte und als „Heiliger Doktor von Moskau“ bekannt wurde. Mit ihm ehrt das Deutsch-Russische Forum e.V. seit 1994 jährlich Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um den Brückenbau zwischen den Völkern Russlands und Deutschlands verdient gemacht haben. Frühere Preisträger waren unter anderem Michail Gorbatschow, Dr. Manfred Stolpe und Prof. Dr. Egon Bahr.
Matthias Platzeck, Ministerpräsident a. D. des Landes Brandenburg und Vorstandsvorsitzender des Deutsch-Russischen Forums e.V., betonte in seiner Laudatio die Tatkraft, mit der sich Stefan Dürr sowohl in wirtschaftlichen als auch in gesellschaftlichen Bereichen engagiert. Sein Erfolg als Unternehmer sei eng mit seinem stetigen Bestreben verbunden, auch im politischen und menschlichen Bereich Brücken zu bauen und durch positive Begegnungen die deutsch-russischen Beziehungen zu stärken.
Neben seinem gesellschaftlichen und politischen Engagement, vor allem im ländlichen Raum Russlands, liegt Stefan Dürr die Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland besonders am Herzen. 1994 rief er, begleitet durch das Bundeslandwirtschaftsministerium, den „Deutsch-Russischen Agrarpolitischen Dialog“ ins Leben, dessen Projektkoordinator er über lange Jahre war und der seit nunmehr 25 Jahren als Bindeglied in der deutsch-russischen Zusammenarbeit im Agrarbereich fungiert. Darüber hinaus stehen die Türen seines Unternehmens bereits seit Jahren für Interessierte offen, sodass mittlerweile weit über 1.000 Menschen aus Deutschland die landwirtschaftlichen Betriebe besucht haben.
Stefan Dürr: „Gemeinsame Wirtschaftsprojekte und Technologietransfer dienen immer auch als Brücke und Impulsgeber für gute Beziehungen und für kulturelle Begegnungen. Unsere Betriebe sind nicht nur Beispiele für eine moderne, russische Landwirtschaft, sondern auch Treffpunkte für zwischenmenschlichen Austausch auf fachlicher, kultureller und politischer Ebene. Ich fühle mich geehrt, den Dr. Friedrich Joseph Haass-Preis zu erhalten und sehe ihn als weitere Motivation, mein Engagement für diesen Austausch fortzuführen.“
Über Ekosem-Agrar
Die Ekosem-Agrar AG, Walldorf, ist die deutsche Holdinggesellschaft der Ekoniva Gruppe, eines der größten russischen Agrarunternehmen. Mit einem Bestand von über 142.000 Rindern (davon rund 72.200 Milchkühe) und einer durchschnittlichen Milchleistung von ca. 1.900 Tonnen pro Tag per Ende Februar 2019 ist die Gesellschaft größter Milchproduzent des Landes. Die Gruppe verfügt über eine landwirtschaftliche Nutzfläche von über 500.000 Hektar und zählt darüber hinaus zu den führenden Saatgutherstellern Russlands. Gründer und Vorstand des Unternehmens ist Stefan Dürr, der seit Ende der 1980er Jahre in der russischen Landwirtschaft aktiv ist und deren Modernisierung in den letzten zwei Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt hat. Für seine Verdienste um den deutsch-russischen Agrar-Dialog wurde er 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Unternehmensgruppe ist mit rund 10.000 Mitarbeitern in acht Regionen in Russland vertreten. Ekosem-Agrar hat im Geschäftsjahr 2017 eine Betriebsleistung von 246 Mio. Euro und ein bereinigtes EBITDA von 69,5 Mio. Euro erwirtschaftet.
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