Stadtplanungsamt Moskau: Mehr als 3.500 Beschwerden wegen Sanierungsprojekt „Renowazija“Screenshot: ugd.mos.ru

Stadtplanungsamt Moskau: Mehr als 3.500 Beschwerden wegen Sanierungsprojekt „Renowazija“

Mehr als 3.500 Einwände zu Sanierungsfragen reichten seit Anfang des Jahres Moskauer Mieter im Kontakt Zentrum (EKC) des Stadtplanungsamtes der Hauptstadt ein, teilte EKC-Chefin, Elena Lepikhina, am Donnerstag Journalisten mit.

„Seit Januar 2018 sind mehr als 9.000 Beschwerden eingegangen, beim Programm Renowazija sind es mehr als 3.500. Die Mehrheit der Bewohner ist besorgt über den Zeitpunkt der Durchführung und natürlich über das Datum der Neuansiedlung.“

Laut Lepikhina kommen auch im Sommer täglich durchschnittlich 65 Anrufe an. Moskowiter klagen über den Lärm nächtlicher Bauarbeiten, fragen nach Änderungen von Landentwicklungsplänen, nehmen Einfluss auf die Gestaltung von Stadtentwicklungsplänen und beteiligen sich an der Rekonstruktion von Fassaden.

Das Sanierungsprogramm Renowazija wurde mit der Unterschrift des russischen Präsident Wladimir Putin auf dem Gesetz „Über den Status der Hauptstadt Russlands“ am 1. Juni 2017 gültig und wurde einen Monat später vom Bürgermeister von Moskau, Sergej Sobjanin, offiziell begonnen.

Das Programm umfasst 5.171 Häuser, meist fünfgeschossige Chruschtschowkas. Das entspricht fast 70 Prozent des Bestands von Häusern dieser Art in Moskau (etwa 7.400). Die Gesamtfläche der von der Sanierung betroffenen 350.000 Wohnungen, in denen etwa eine Million Moskauer wohnen, beträgt rund 16 Millionen Quadratmeter. Vor einem Jahr hatten Zeitungen von 8000 Wohnhäusern, 25 Millionen Quadratmeter Wohnfläche (ein Zehntel der gesamten Wohnfläche in Moskau) und knapp 1,6 Millionen Betroffenen geschrieben.

Moskau will im Rahmen des Renovierungsprogramms etwa 30 Millionen Quadratmeter neuen Wohnraum erstellen, fast die doppelte Fläche der abgerissenen Wohnungen. Laut dem Stadtplanungsamt ist die Gesamtfläche jeder neuen Wohnung um 20 bis 30 Prozent größer als die der in den fünfstöckigen Chruschtschowkas.

Beschwerden, Fragen und Appelle können an das Kontaktzentrum per E-Mail, auf den Portalen des Stadtplanungsamtes und dem Stadtplanung-Management-Systems (IAS UGD) oder in den Büros der Bauträger vorgelegt werden. Darüber hinaus steht von Montag bis Freitag eine Hotline zur Verfügung. „Die maximale Frist für die Bearbeitung einer Beschwerde per E-Mail beträgt 30 Tage, aber wir versuchen, sie innerhalb von fünf Tagen zu erledigen.Ungefähr eine Stunde dauert die Registrierung einer Telefonnachricht und die Antwort darauf“, so Lepikhina.

Das EKC wurde im Januar 2018 gegründet. Es berät sowohl bei der Renovierung als auch bei den Unannehmlichkeiten während der Bauphasen. Nebenbei wird eine Baudokumentation erstellt.

[hub/russland.NEWS]

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