Schutzmasken für deutsche Firmen in Russland

Schutzmasken für deutsche Firmen in Russland

Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) hilft Mitarbeitern und Mitgliedsfirmen mit Gesichtsmasken

Der mit 900 Mitgliedern größte ausländische Wirtschaftsverband in Russland, die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer, hat für die Mitarbeiter und ihre Familien 6000 Gesichtsmasken gekauft und zudem eine Liste von Firmen erstellt, bei denen Mitgliedsunternehmen günstig Schutzmasken einkaufen können.

„Wir geben die Masken auch an Großeltern, Eltern und Kinder unserer Mitarbeiter aus, um damit an unseren Standorten Moskau und St. Petersburg einen Beitrag zu leisten, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen“, erklärte Matthias Schepp, der Vorstandsvorsitzende der AHK.

Um die deutsche Wirtschaft, darunter zahlreiche Familienbetriebe und Mittelständler, mit Schutzmasken zu unterstützen, wurde die Aktion #AHKhilft ins Leben gerufen.

Die deutsche Wirtschaft in Russland erleidet laut einer aktuellen AHK-Umfrage wegen der Corona-Krise bereits jetzt Verluste in dreistelliger Euro-Millionenhöhe. Trotz dieser Einbußen hält eine klare Mehrheit der deutschen Firmen die Quarantänemaßnahmen sowohl in Deutschland als auch in Russland für angemessen, kritisiert aber die unzureichende Unterstützung für die Wirtschaft.

„Wir spüren trotz Corona weiterhin Interesse am großen russischen Markt“, sagt AHK-Chef Schepp. „Das sehen wir anhand der hohen Teilnehmerzahl an unseren Webinaren und Online-Sitzungen unserer mehr als 20 Komitees und Arbeitsgruppen.“

Die Anti-Corona-Maßnahmen Russlands haben bei zwei Drittel der deutschen Firmen zum partiellen (48 Prozent) oder vollständigen Produktionsstopp (18 Prozent) geführt. Das große Volkswagen-Werk in Kaluga beispielsweise, eines der deutschen Leuchtturmprojekte in Russland, steht seit Ende März still. Zwar vertrauen 68 Prozent der Firmen dem Krisenmanagement der russischen Regierung. 85 Prozent allerdings halten die Maßnahmen zur Stützung der russischen Wirtschaft für unzureichend.

Die deutsche Wirtschaft ist mit mehr als 4.000 Firmen in Russland vertreten und traditionell der größte Investor in Fabriken. Laut der deutschen Bundesbank betrugen die Netto-Direktinvestitionen deutscher Firmen in Russland im vergangenen Jahr 2,3 Milliarden Euro und 2018 3,3 Milliarden Euro, eines der höchsten Werte seit Zusammenbruch der Sowjetunion.

Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer ist die Vertretung deutscher Unternehmen in Russland und russischer Unternehmen in Deutschland. Mit rund 900 Mitgliedsunternehmen ist die AHK der größte ausländische Wirtschaftsverband in Russland. Derzeit sind im russischen Markt 4.274 Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung aktiv. Die deutschen Direktinvestitionen nach Russland betrugen 2019 rund 2,1 Milliarden Euro.

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