Sber-Bank lässt Kreditentscheidungen zunehmend von KI treffen

Sber-Bank lässt Kreditentscheidungen zunehmend von KI treffen

Der Anteil der von künstlicher Intelligenz (KI) getroffenen Entscheidungen über Unternehmenskredite bei Sberhat 40 Prozent erreicht, sagte der Präsident der Bank, German Gref, in einer Rede auf dem Weltjugendfestival.

„Bis Ende des Jahres wird diese Zahl voraussichtlich 60 Prozent erreichen, bis Ende 2026 sollen es 80 Prozent sein: Die künstliche Intelligenz ersetzt den Menschen viel schneller, als uns lieb ist“, verkündete der Sber-Chef und riet jungen Menschen aller Berufe, die sich entwickelnden Technologien aktiver zu beherrschen.

Gref erinnerte daran, dass bei der Kreditvergabe an Privatkunden „100 Prozent der Entscheidungen von KI getroffen werden“.

Im „Wettlauf der künstlichen Intelligenz“ zwischen Russland und den USA seien die Fähigkeiten russischer Entwickler auf einem fortgeschrittenen Niveau, aber US-Unternehmen hätten einen besseren Zugang zu Rechenleistung, so Gref auf dem Weltjugendfestival.

„Wir schätzen den Abstand zwischen uns und den Marktführern auf sechs Monate bis eineinhalb Jahre“, sagte Gref. Die Rechenleistung sei „ein entscheidender Wettbewerbsvorteil“ bei der Entwicklung von KI-Modellen, betonte der Sber-Chef: „Dagegen finden wir neue Lösungen, neue architektonische Möglichkeiten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Laut Gref hat die Entwicklung von KI-Modellen den Charakter eines „globalen Wettrennens“ angenommen, an dem vorrangig amerikanische, chinesische und russische Unternehmen beteiligt sind.

Der russische Präsidialerlass Nr. 124 vom 15. Februar, der auf dem Portal für Rechtsakte veröffentlicht wurde, führt wesentliche Änderungen an der KI-Entwicklungsstrategie bis 2030 ein. Die erste Version der Strategie wurde 2019 angenommen. Das aktualisierte Dokument legt neue Ziele für die Strategie fest. So soll der Anteil der Beschäftigten mit KI-Kenntnissen bis 2030 auf 80 Prozent steigen (gegenüber 5 Prozent im Jahr 2022) und die jährliche Zahl der Absolventen von Bildungseinrichtungen, die KI-Programme beherrschen, soll 15.000 übersteigen (gegenüber etwas mehr als 3.000 im Jahr 2022). Schließlich sollen bis 2030 80 Prozent der Russen „Vertrauen in KI-Technologien“ haben, gegenüber 55 Prozent im Jahr 2022.

Die Ausgaben der Unternehmen für den Einsatz von KI sollen bis 2030 mindestens 8,5 Milliarden Euro (850 Milliarden Rubel) pro Jahr betragen, verglichen mit 1,23 Milliarden Euro (123 Milliarden Rubel) im Jahr 2022. Das gesamte BIP-Wachstum durch den Einsatz von KI-Technologien soll 2030 mindestens 112 Milliarden Euro (11,2 Billionen Rubel) betragen, verglichen mit 2 Milliarden Euro (0,2 Billionen Rubel) im Jahr 2022.

[hrsg/russland.NEWS]

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