Russland und USA wollen beim Umweltschutz zusammenarbeiten

Russland und USA wollen beim Umweltschutz zusammenarbeiten

Ruslan Edelgeriev, der Klimaberater des russischen Präsidenten, hatte sein erstes Treffen mit dem neuen Sonderbeauftragten des US-Präsidenten für den Klimawandel, John Kerry.

Experten glauben, dass das Klima und die grüne Schiene im Allgemeinen einer der wenigen vielversprechenden Kanäle der Interaktion zwischen Russland und den USA unter schwierigen außenpolitischen Bedingungen bleibt.

Der ehemalige Außenminister John Kerry, der im April 2016 das Pariser Klimaabkommen im Namen der USA unterzeichnete, wurde der Sonderbeauftragte für Klimafragen des neuen Präsidenten Joe Biden.

Bereits unter Barack Obama, insbesondere nach den Sanktionen 2014, hat Russland die internationale Zusammenarbeit im Bereich Umwelt und Klima intensiviert. Experten erklärten das damit, dass Russland in den komplizierten Beziehungen zum Westen versucht, eine aktivere Rolle in der Zusammenarbeit bei „neutralen“ Themen zu spielen, einschließlich bei Fragen der „grünen Entwicklung“. Unter Donald Trump war die Zusammenarbeit auf der Klimaschiene jedoch faktisch ausgesetzt. Joe Biden dagegen machte Klimafragen zu einer der Prioritäten seiner Wahlkampagne. Nach seiner Wahl unterzeichnete er u.a. eine Executive Order zur Erreichung von Kohlenstoffneutralität in den USA bis 2050, wies die Environmental Protection Agency an, neue Emissionsstandards für Verkehr und Kraftwerke sowie neue Regeln zur Kontrolle von Methanemissionen im Öl- und Gassektor zu entwickeln, und forderte die Administration auf, ein neues US-Treibhausgas-Reduktionsziel für 2030 als Teil des PC vorzulegen. Experten des World Resources Institute schätzen, dass das eine Reduktion der Emissionen um 50 Prozent bedeuten könnte. Der Gipfel der Klimachefs ist für den 22. April geplant und wird von der neuen US-Regierung in einem Online-Format organisiert.

Laut Ruslan Edelgeriev werden die Schlüsselbereiche der Klimakooperation zwischen Moskau und Washington der Schutz der Arktis und die Reduzierung der Schwarzkohleemissionen (Black Carbon) in diesen Gebieten, Projekte im Bereich der Forstwirtschaft sowie die Zusammenarbeit im Bereich der Kernkraft im Rahmen der Energiewende sein.

„Angesichts des bedeutenden wissenschaftlichen und technologischen Potenzials unserer Länder kann die Vereinigung der Bemühungen Moskaus und Washingtons im Bereich Klima zu positiven Ergebnissen führen – die Aussichten werden vom Willen zur Zusammenarbeit im Rahmen der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) und in Übereinstimmung mit dem Pariser Abkommen abhängen“, so Ruslan Edelgeriev.

Es werden weitere Treffen an UNFCCC-Schauplätzen erwartet, darunter die nächste Runde der Ländergespräche im Dezember 2021 in Glasgow und ein G20-Treffen im Oktober. „Trotz der aktuellen Differenzen sollten Russland, die USA, die EU, China und Indien als Hauptverursacher von Treibhausgasen gemeinsam handeln und Führungsstärke zeigen. Mitte der 1970er Jahre spielten die Großmächte eine Schlüsselrolle bei der Initiierung der weltweiten wissenschaftlichen Forschung und des Verständnisses für die Risiken der globalen Erwärmung, Jetzt ist es Zeit für eine neue Etappe in der internationalen Zusammenarbeit, für den Übergang zu grünen Energiequellen, kohlenstofffreien Technologien in der Industrie, im Verkehr, zu Programmen zum Schutz der Wälder, Entwicklung und Implementierung von Umwelttechnologien“, sagte der Direktor des Zentrums für Umwelt und Wirtschaft der natürlichen Ressourcen an der Higher School of Economics Georgy Safonov. Als Themen der Zusammenarbeit nannte er die Themen grüne Finanzierung, Kohlenstoffregulierung und Zusammenarbeit auf Unternehmensebene (einschließlich der Befreiung von Sanktionen für grüne Projekte).

[hrsg/russland.NEWS]

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