Moskau und Peking können als Reaktion auf die Sanktionen Washingtons ein System grenzüberschreitender Zahlungen mit ihren nationalen Währungen Rubel Yuan entwickeln, sagte der erste stellvertretende Chef der russischen Regierung, Sergej Prichodko.
„Das Thema der grenzüberschreitenden Geschäftsbeziehungen wurde kürzlich auf einer Sitzung des Unterausschusses für finanzielle Zusammenarbeit diskutiert, die Ende September in Shenzhen stattfand, berichtete Prichodko Tass zufolge vor der Presse.
Laut ihm wird der Übergang zu Abrechnungen in Rubel und Yuan „die Sanktionsrisiken und die Abhängigkeit des bilateralen Handels vom US-Dollar erheblich verringern“. Mit Hilfe des neuen Abwicklungssystems könne es außerdem möglich sein, Wechselkursschwankungen und Überzahlungen für den Geldtransfer zu vermeiden sowie ununterbrochene Bankdienstleistungen zu gewährleisten. „Letztendlich werden diese Maßnahmen den Status der nationalen Währungen erhöhen“, betonte Prichodko.
Zuvor hatte die russische Regierung berichtet, sie arbeite daran, die Abhängigkeit der russischen Wirtschaft vom Dollar zu reduzieren, unter anderem durch Stimulierung der Zahlungen in Landeswährungen. Der russische Premierminister Dmitri Medwedew forderte eine Erhöhung der gegenseitigen Kreditvergabe mit China in Landeswährung.
Nach Ansicht des Regierungschefs sind die Beziehungen zwischen den Ländern stark, was eine gute Grundlage für die Erhöhung von Zahlungen in Landeswährung sowie für die weitere Entwicklung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen schafft. „Ich halte es für richtig, das Volumen gegenseitiger Kredite sowohl in Yuan als auch in Rubel weiter zu erhöhen“, so Medwedew. Er wies auch darauf hin, dass Berechnungen in Landeswährung die internationalen Wirtschaftsbeziehungen insgesamt stabiler machen werden.
Denis Manturow, der russische Minister für Industrie und Handel, hatte vor kurzem berichtet, dass Russland versuche, im Handel mit Indien die nationalen Währungen vermehrt einzusetzen.
[hub/russland.NEWS]
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