In der EU gibt es Überlegungen, im Handel mit Russland auf den Euro umzusteigen. Auch Moskau ist dem nicht abgeneigt, erklärte der stellvertretende Außenminister Alexander Pankin gegenüber RIA Novosti. Es gebe in der EU starke Stimmen – auch auf der Ebene der Europäischen Kommission –, die eine Umstellung auf den Euro für zweckmäßig halten, so Pankin.
Einen Zeitpunkt konnte Pankin nicht nennen, denn die Situation werde zurzeit dadurch erschwert, dass die Beziehungen Russlands zur Europäischen Union „nicht in bester Verfassung“ sind. Die Wirtschaftsbeziehungen zu den meisten europäischen Ländern entwickelten sich hingegen positiv.
Pankin sieht den Übergang zum Euro und den nationalen Währungen und die Aufgabe des Dollars als „eine Reaktion auf das, was die Amerikaner heute tun.“ Darüber hinaus stimulierten die US-Sanktionen die Entdollarisierung internationaler Vereinbarungen. „Es ist eine Tatsache, dass viele Länder, darunter auch wir, zunehmend darüber nachdenken und beginnen, miteinander zu verhandeln – über Probevereinbarungen oder Marktsegmente oder Rohstoffpositionen. Dieser Prozess gewinnt an Dynamik.“
Eine vollständige Entdollarisierung komme zwar nicht in Frage, aber es gebe eine sehr starke Stimmung für eine teilweise Ablehnung von Verträgen in Dollar in der Region Asien-Pazifik. Vor allem China, Indien und Vietnam seien daran interessiert. Außerdem wollen die ASEAN-Länder nicht nur mit Russland, sondern auch untereinander auf nationale Währungen umstellen, sagte Pankin.
Außer den Asien-Pazifik-Ländern sind auch lateinamerikanische Länder und eine Reihe afrikanischer Länder an einer Dedollarisierung interessiert, so der stellvertretende Minister weiter. „Wir sind von diesen Ländern über ihr diesbezügliches Interesse informiert worden, aber die Verhandlungen in dieser Hinsicht laufen noch“, sagte Pankin.
[hmw/russland.NEWS]
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