Deutsche Banken:  USA sollen Entwurf neuer Sanktionen gegen Russland abschwächen

Deutsche Banken: USA sollen Entwurf neuer Sanktionen gegen Russland abschwächen

Deutsche Banken haben die USA gebeten, den Entwurf zukünftiger Sanktionen gegen Russland abzuschwächen, um das laufende Geschäft mit russischen Kunden aufrechterhalten zu können, berichtet Reuters unter Bezugnahme auf ein internes Dokument des Bundesverbandes Deutscher Banken. Zur Organisation gehören 180 Institute, darunter die Deutsche Bank, die Commerzbank und andere.

Reuters schreibt, dass das Risiko der Einführung neuer Beschränkungen für Geschäfte mit russischen Partnern gestiegen ist, nachdem die US-Demokraten die Zwischenwahlen im Herbst gewonnen und die Kontrolle über das Repräsentantenhaus im Kongress übernommen haben. „In ihrer jetzigen Form werden die vorgeschlagenen Sanktionen nicht nur den russischen Präsidenten und die Oligarchen betreffen, die eng mit Putin verbunden sind, sondern tatsächlich einem Embargo gegen Russland gleichkommen“, befürchten die Bankiers.

Um dies zu vermeiden, haben deutsche Banken eine Lobbykampagne gestartet, mit der sie US-Abgeordnete und Beamte überzeugen wollen, keine neuen Sanktionen gegen russische Banken zu verhängen. Der Bankenverband betont, dass der Schaden, den sie anrichten können, so groß sein könnte, dass die globalen Märkte darunter leiden werden. „Internationale Finanzinstitute, die bereits in Russland tätig sind, werden mit neuen Sanktionen konfrontiert, die geschäftliche Herausforderungen und Probleme bei der Einhaltung von Vorschriften mit sich bringen“, heißt es in dem Dokument.

Deutsche Banken haben die USA gebeten, eine Ausnahme für sie zu machen und ihnen zu erlauben, laufende Projekte mit russischen Kunden abzuschließen, die „nicht so einfach zu stoppen sind“. Datiert ist das Dokument vom 3. Dezember 2018.

Dass die USA wegen der Vergiftung des ehemaligen GRU-Mitarbeiters Sergej Skripal und seiner Tochter Julia neue Sanktionen gegen Russland planen, wurde im Herbst 2018 bekannt.   Der Grund dafür ist die Weigerung Russlands, Washington Zusicherungen zu geben, dass es keine chemischen Waffen einsetzen wird. Derzeit liegen dem Kongress mehrere Gesetzentwürfe über neue Sanktionen gegen Moskau vor. Diese seien noch nicht umgesetzt worden, da die Parlamentarier immer noch zu sehr mit internen Problemen des Landes beschäftigt seien, vermutet die US-Nachrichtenagentur Bloomberg.

[hub/russland.NEWS]

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