Abkopplung Russlands vom SWIFT-System unwahrscheinlich

Abkopplung Russlands vom SWIFT-System unwahrscheinlich

Swift wird Russland nicht vom System ausschließen, da dies für alle von Nachteil wäre, sagte der Exekutivdirektor der Russischen Nationalen Vereinigung von Swift (Rosswift) Roman Tschernow. Zuvor hatte das Europäische Parlament vorgeschlagen, Russland vom System des Austauschs von Zahlungsinformationen abzukoppeln.

„Wir werden nicht von Swift abgekoppelt werden. Warum nicht? Ganz einfach – es hat niemanden etwas davon“, sagte Tschernow während einer Rede in der Staatsduma

Swift ist ein globales Interbankensystem zum Austausch von Informationen über Zahlungen. Der Hauptsitz von Swift befindet sich in Belgien. Rosswift vertritt seit 1995 die Interessen der russischen Nutzer des Netzwerks. Mit Stand vom 29. April nutzen fast 300 Banken (mehr als die Hälfte aller in Russland registrierten Kreditinstitute) Swift Russland steht nach den Vereinigten Staaten an zweiter Stelle bei der Anzahl der Nutzer. Der Anteil von Swift an den innerrussischen Abrechnungen lag vor fünf Jahren noch bei über 80 Prozent, mittlerweile ist er auf 20 Prozent gesunken.

Im April hat das Europäische Parlament vorgeschlagen, Russland von SWIFT abzukoppeln, aber der EU-Außenbeauftragte, Josep Borrell, sagte, Brüssel sei dazu nicht berechtigt.

Der Kreml schloss die Möglichkeit einer Unterbrechung der Verbindung nicht aus, daher hat das russische Außenministerium hat die Einrichtung eines Swift-Analogons angekündigt. Swift wird im Juni eine Generalversammlung abhalten, um einen neuen Vorstand zu wählen. Der Vertreter Russlands hat hohe Chancen, seinen Sitz zu behalten.

[hmw/russland.NEWS]

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