Russischer Arbeitsminister hält Situation auf Arbeitsmarkt für ernst 

Russischer Arbeitsminister hält Situation auf Arbeitsmarkt für ernst 

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Russland ist ernst, aber nicht katastrophal. Derzeit sind 1,6 Millionen Arbeitslose registriert aber die Zahlen könnten im restlichen Mai und Juni noch steigen, gab der russische Minister für Arbeit und Sozialschutz Anton Kotjakow bekannt.

„Ich schätze die Situation für den russischen Arbeitsmarkt als ziemlich ernst ein. Aber ich nenne es nicht katastrophal“, sagte Kotjakow in einem TV-Interview. „Nach unserer Einschätzung bewegen wir uns gemäß dem Szenario […] auf 2,5 Millionen registrierte Arbeitslose zu. Für Russland ist diese Zahl klein, wenn man die Erfahrungen anderer Länder berücksichtigt, in denen die Arbeitslosenquote höher ist“, so der Minister.

Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates und Vorsitzender der Partei „Einiges Russland“, schlägt ein einheitliches Register der offenen Stellen für Menschen vor, die ihren Arbeitsplatz aufgrund restriktiver Maßnahmen wegen der Coronavirus-Pandemie verloren haben.

Einem Bericht des russischen Finanzministeriums über die Ausführung des Haushaltsplans zufolge fiel das nominale BIP Russlands im arbeitsfreien April ging um 28 Prozent, das reale BIP könnte um 20 Prozent sinken.

Der russische Asset Manager Wiktor Tunew veröffentlichte auf Facebook eine Grafik über den Rückgang des realen BIP im April und die möglichen Wege seiner Erholung. Auf das gesamte Jahr 2020 gerechnet könnte es von den minus zwanzig Prozent im April auf zwischen minus fünf und minus zehn Prozent steigen – im Jahr 2021 könnte der Rückgang zwischen drei Prozent und zehn Prozent liegen.

Das nominale BIP Russlands belief sich im April auf 6,3 Billionen Rubel, etwa 80 Milliarden Rubel. Das sind 2,4 Billionen Rubel weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Jahr 2019 belief sich das russische BIP auf 110 Billionen Rubel, was etwa 1,4 Billionen Euro entspricht

Das Finanzministerium berichtete, dass die operative Bewertung des BIP vom Wirtschaftsministerium vorgenommen wird. Dessen Schätzungen der realen BIP-Dynamik für April werden Ende Mai verfügbar sein. Die Einnahmen von Januar bis April entsprachen fast den Ausgaben, es sogar einen kleinen Überschuss von 0,4 Prozent des BIP gibt.

[hrsg/russland.NEWS]

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