Russische Ökonomen: Einfluss auf das Geschehen im Land gleich Null

Russische Ökonomen: Einfluss auf das Geschehen im Land gleich Null

Die Mehrheit der russischen Ökonomen betrachtet ihren eigenen Einfluss auf das Geschehen im Land als äußerst gering. Diese Schlussfolgerung lässt sich aus einer Umfrage ziehen, die von der Neuen Wirtschaftsvereinigung gemeinsam mit dem Institut für Wirtschaft der Russischen Akademie der Wissenschaften und einigen anderen wissenschaftlichen Instituten im vergangenen Jahr durchgeführt wurde. Befragt wurden Wissenschaftler, Hochschullehrer und Studenten höherer Semester.

Die Ökonomen schätzen ihren Einfluss auf das Geschehen im Land als sehr gering ein. Über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) bewerteten ihren Einfluss auf föderaler Ebene mit der Note „Eins“ (auf einer Skala von eins bis fünf).

Insgesamt bewerten die meisten Experten die Stellung der russischen Wirtschaftswissenschaft in der Welt eher pessimistisch. 35 Prozent gaben an, dass sie „in einigen Bereichen hinterherhinkt, in anderen führend ist“, und 32 Prozent meinten, dass sie „im Wesentlichen hinterherhinkt“. Die Mehrheit (66 Prozent der Befragten) glaubt, dass von einerEinheit der heimischen Wirtschaftswissenschaft nicht die Rede sein kann. Nach Ansicht des Direktors des Forschungszentrums für Wirtschaftspolitik an der Lomonossow-Universität, Oleg Buklemischew, hatten russische Ökonomen noch nie einen großen Einfluss auf das Geschehen, doch in letzter Zeit sei dieser Einfluss noch geringer geworden. „In letzter Zeit werden sehr viele Entscheidungen ohne Berechnungen getroffen, basierend auf ideologischen Überlegungen, Berechnungen sind im Grunde genommen zweitrangig“, sagte er.

In der Umfrage wurden die Wissenschaftler auch gebeten, die Effektivität der Arbeit von Beamten verschiedener Ebenen auf einer Skala von 1 (niedrige Effektivität) bis 5 (hohe Effektivität) zu bewerten. Die Arbeit föderaler Beamter wurde von 36 Prozent der Befragten mit einer „Drei“ bewertet, von 19 Prozent mit einer „Zwei“ und von 14 Prozent mit einer „Eins“. Jeder fünfte Befragte (21 Prozent) bewertete ihre Arbeit mit einer „Vier“, etwas mehr als drei Prozent der Befragten bewerteten sie mit einer „Fünf“.

Die Mehrheit (fast 68 Prozent) der befragten Ökonomen ist zudem der Meinung, dass der Staat einheitliche „Spielregeln“ für alle festlegen und darauf achten sollte, dass sie nicht gebrochen werden. Auf die Frage, ob die Politik des Staates den Bedürfnissen der Menschen entspricht, antworteten 44 Prozent der Befragten, dass sie den Bedürfnissen der Mehrheit der Bürger nicht oder eher nicht entspricht.

[hrsg/russland.NEWS]

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