Russische Mautstraßen ab 2019 mit neuem Bezahlsystem

In Russland werden auf Mautstraßen barrierefreie Kontrollstellen (PVPs) eingeführt, berichtet die Zeitung Kommersant. Die Technologie wird Free Flow genannt und wird bereits in einer Reihe von europäischen Ländern eingesetzt. In Russland wird sie ab dem 1. Januar 2019 eingeführt. Der entsprechende Entwurf wurde vom Verkehrsministerium erstellt.

Die Technologie beruht auf speziellen Kameras und Sensoren, die alle vorbeifahrenden Fahrzeuge registrieren. Die Geräte lesen die Nummernschilder, bestimmen die Einordnung der Fahrzeuggröße und kontrollieren die Anwesenheit des Transponders im Auto. Die Strafe für unbefugtes Fahren ohne Transponder wird fünf Tausend Rubel (72 Euro) betragen. Wer sein Bußgeld innerhalb von 20 Tagen zahlt, bekommt einen Rabatt von 50 Prozent.

Bei Verwendung des Systems von freiem Verkehrsfluss sind herkömmliche Schranken nicht erforderlich. Zur Prüfung der Technologie wurden bereits auf einem 16,8 km langen Stück der Autobahn Severny Bypass Odintsovo ein Test durchgeführt, der im Herbst 2016 endete.

Laut der Regierung besteht der Hauptvorteil barrierefreier PVPs für Autofahrer auf gebührenpflichtigen Straßen darin, dass es nicht notwendig ist, die Geschwindigkeit zu reduzieren und anzuhalten. Darüber hinaus verringert das Freifließ-System die Baukosten für PVPs und beansprucht wesentlich weniger Flächen als herkömmliche PVP-Schranken. Zusätzlich trägt es zur Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und der Abgasemissionen bei, die durch Staus vor den PVPs verursacht werden.

Bis 2020 sollen in Russland 1333 km Straßen gebaut werden. Der Anteil für kostenpflichtige Strecken wird 47 Prozent (von 3994 km Autobahnen) ausmachen. In den nächsten fünf Jahren wird der Markt für private Finanzierung von Bau- und Installationsarbeiten im Straßenverkehr nach Schätzungen von Avtodor 46,2 Milliarden Rubel (665 Millionen Euro) nicht überschreiten.

[hub/russland.NEWS]

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